BESUCH von OLSBERG im HOCHSAUERLAND - WASSERKRAFTWERK
Der Kurort Olsberg liegt im oberen Flusstal der Ruhr. Vor rund 100 Jahren stieg mit der weiteren allgemeinen Elektrifizierung der Bedarf an elektrischen Strom. Zur Stromerzeugung mussten Kraftwerke errichtet werden. In Olsberg hatte man die grandiose Idee ein Wasserkraftwerk - statt der üblichen Kohlekraftwerke - zu bauen. Um die dafür die benötigte Wassermenge ständig zur Verfügung zu haben, mussten u.a. drei Stauseen errichtet werden. Da die Ruhr allein nicht die benötigte Wassermenge besitzt, wurde der benachbarte Fluss Neger mit eingebunden. Etwa 6 km oberhalb von Olsberg wurden an beiden Flüssen Stauseen errichtet. Von den beiden Stauseen fließt das angestaute Wasser in einer gemeinsamen Leitung mit geringen Gefälle bis ins Wasserschloss bei Olsberg. Das betonierte Wasserschloss hat ein Fassungsvermögen von 1.250 m³ Wasser. Von dort stürzt sich das Wasser über eine 1,40 m große Fallrohrleitung fast 80 m tief in die beiden Francis Turbinen, um Strom über die Generatoren zu erzeugen. Und dies seit dem Jahre 1927. Fast alle Teile des Wasserkraftwerkes befinden sich noch im Originalzustand!!! Das "verbrauchte" Wasser wird über einen offenen Kanal den 3. Stausee, den Ruhr - Stausee in der Ortslage Olsberg, zugeführt. Dort vereinigt sich das Wasser der Ruhr mit dem abfließenden Wasser aus dem Kraftwerk. In dem Wasserkraftwerk an der Staumauer des Ruhr - Stausees, die über 7m über das alte Ruhrflussbett liegt, ist zusätzlich eine Kaplan - Turbine mit einem Generator untergebracht. Beide Kraftwerke erzeugen zusammen durchschnittlich 7.200.000 KWh. Diese Strommenge reicht heute für 2.000 Haushalte. Das ist sicherlich nicht allzu viel, aber wenn man bedenkt, dass die Versorgung mit Strom schon fast 100 Jahre Klimaneutral erfolgt, ist es schon was Besonderes. Beim Bau des Kraftwerkes hat die generierte Strommenge sicherlich für 10 x soviel Haushalte gereicht.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
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