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Schlaganfall - beste Versorgung rund um die Uhr - das soll so bleiben

Die ländliche Region sei bei der medizinischen Versorgung ein Problemfall, so Prof. Dr. Dr. Widder, ärztlicher Leiter der neurologischen Klinik am BKH Günzburg. Doch für Schlaganfall-Patienten habe sich die Versorgung in der Region durch die Etablierung der Stroke Unit am BKH Günzburg deutlich verbessert. So ist der Zeitfaktor von 3 Stunden nach dem Auftreten erster Symptome entscheidend, ob nach einem Schlaganfall aufgrund einer Minderdurchblutung im Gehirn das betroffene Gefäß durch eine Lyse-Therapie wieder eröffnet werden könne. Durch diese erste Stroke Unit im ländlichen Raum Bayerns könne eine wohnortnahe Versorgung dieser Patienten sichergestellt und lange Wegstrecken vermieden werden.

Frau Dr. Schiess, leitende Oberärztin der neurologischen Intensivstation/Stroke Unit, erklärt den Umfang des Konzepts. Das Konzept der Stroke Unit umfasst zum einen eine rasche diagnostische Abklärung mittels Computertomographie, EKG, neurologischer Untersuchung mit Ultraschall der hirnversorgenden Arterien und kontinuierliche Überwachung und Aufzeichnung lebenswichtiger Parameter mittels Monitoren. Diese Überwachung erlaubt es, Veränderungen sofort zu erkennen und darauf reagieren zu können. Deshalb arbeiten in diesem Beeich speziell geschulte und erfahrene Ärzte und Fachpflegekräfte im 24-Stundendienst an 365 Tagen im Jahr. Dazu steht am BKH Günzburg das gesamte Spektrum der neurologischen und intensivmedizinischen Diagnostik zur Verfügung, einschließlich der Abteilungen für Neurochirurgie und Neuroanästhesie.
Zum anderen gehört zur Therapie des Schlaganfalls eine frühzeitige Rehabilitation - mit erfahrenen Physio- und Ergotherapeuten und Logopäden.

Seit vor einigen Jahren das TESS-Projekt eingeführt wurde hat sich der Einzugsbereich der Stroke Unit deutlich erweitert. So wurden die Kliniken in Kempten, Memmingen, Donauwörth, Nördlingen und Oettingen in einem telemedizinischen Modellprojekt der Stroke Unit der Neurologie am BKH angegliedert. Über eine Videokonferenz könne man eine genaue Patientenuntersuchung an den angeschlossenen Kliniken vornehmen, dazu die nötigen Bild- und Messdaten übermitteln. Telekommunikation ermögliche eine sichere und hochqualitative Telekonsultation.
Das Besondere : Ein in der Schlaganfallversorgung erfahrener Facharzt des BKH besucht die jeweiligen Krankenhäuser an zwei bis fünf Tagen in der Woche, um die Schlaganfallpatienten vor Ort zu betreuen, ein Stroke Unit Team aufzubauen, zu schulen und anzuleiten oder, falls erforderlich, Patienten aus medizinischen Gründen an das BKH Günzburg zu verlegen.

Das gesamte Modell wird zur Zeit noch durch die Fallpauschalen finanziert, dies könnte sich aber in der Konvergenzphase der anstehenden Reformen ändern und so zu einer Verschlechterung der Schlaganfall-Patienten im ländlichen Raum führen.
Dies gelte es, so Stephan Hankl, selbst Fachkrankenpfleger auf der neurologischen Intensivstation, unter allem Umständen zu verhindern. Es müsse auch in Zukunft eine bestmögliche medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen Bayerns geben. Alle SPD-Politiker waren sich einig, dass dieses Projekt auch weiterhin finanziell gesichert werden müsse. Florian Pronold, MdB, versprach Stephan Hankl, er werde alle Anliegen der Region entgegennehmen und an die entsprechenden Stellen auf Bundesebene weiterleiten - sein Wahlkreis sei ja auch eine ländliche Region

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