So bleibt man jung Teil 2

Ich bin müde, der Ärger ist verbrannt und nun warte ich zuhause am Telefon auf einen Anruf aus der Werkstatt. Nichts…….
Mittwoch den 26.3.
Gegen Mittag rufe ich in der Renault- Fach-Werkstatt an. Mein Auto leidet an einer sehr seltenen Krankheit, man konnte die Ursache noch nicht finden. Wir bleiben am Ball hieß es, also warten,
Donnerstags hab ich den Malkurs in Obertshausen. Staffelei, Farben, Leinwand. Wie kann man das transportieren ohne Auto?? Unser Boss wohnt auch in Offenbach und ich bitte ihn, mich abzuholen. Er bringt mich auch wieder nachhause. Vorher fahren wir noch in die Werkstatt um nach dem Karren zu sehen. Man glaubte, den Fehler gefunden zu haben. Es sei die Ölpumpe von der Automatik, das Teil wäre nicht an Lager und muss bestellt werden. Kostet alles zusammen knapp an die 400,00 €.-- Also gut.
Am Dienstag den 31. März ist ein Zahnarzttermin meines Urenkels in der Rhönstaße. Der Kleine ist knapp sechs und wir nehmen die Räder. Es klappt wunderbar und so langsam gewöhnt man sich an andere Fortbewegungsmittel.
Am Mittwoch den 1. April muss ich die Bücher in die Stadtbücherei zurück bringen, es ist der letzte Tag. Der kleine Marvin und ich nehmen wieder unsere Drahtesel und fahren los. Es macht uns Spaß bis kurz vor dem Ziel, da hat der Marvin einen Platten. Es ist halb sechs, in einer halben Stunde macht die Bücherei zu.
Zum Glück hab ich mein Handy dabei was nicht immer der Fall ist, und Marvin’s Mutter hat am Mittwoch ihren freien Tag. Sie kommt mit der S-Bahn in die Stadt und holt das Kind mit dem kaputten Rad ab. Aber auch das hat seine Tücken. Die Rolltreppen funktionieren nicht wie so oft und ich bin mit meinem Fahrrad noch vor ihnen zuhause.
Donnerstag den 2. April. Das Auto ist noch immer nicht fertig und mein Mal-Chef holt mich wieder ab mit dem ganzen Material. Um ihn nicht über die Gebühr zu belästigen nimmt er mein Fahrrad in seinem VW- Bus mit, ich lasse meine Utensilien im Atelier und fahre mit dem Rad nachhause.
Freitag brauche ich unbedingt das Auto, habe eine Lesung in Sprendlingen. Es sollte eine besondere Lesung werden, ich wollte 7 gemalte Ölbilder aus der Heimat mitnehmen und zu diesen Bildern Erlebnisse aus der Kindheit lesen. Dazu 7 Staffeleien, Bücher, Unterlagen. … Ohne Auto??
Ein Nachbar ist bereit mich zu fahren, doch zu meiner Überraschung kann ich das Auto um 12 Uhr holen. Na endlich !!
Mit dem Rad nach Obertshausen Rechnung bezahlt, Rad ins Auto und man warnt mich, man ist sich nicht sicher, das Übel bei der Wurzel erwischt zu haben. Die Probefahrt habe funktioniert. Falls es das nicht war, wird es teuer. Ich bin richtig motzig auf das Auto. Am liebsten hätte ich es gegen ein anderes eingetauscht, doch im Juni steht der TUV an und bei dem jetzigen Kilometerstand muss der Zahnriemen vom Motor ausgetauscht werden, 4 Stunden Arbeitszeit macht alles zusammen 900,00 € und das würde man von dem jetzigen Wert abziehen. Na prima.
Das Auto springt an, na also. Es geht doch.
Kurzer Stopp beim Fahrradhändler und Marvins geflicktes Rad abgeholt und zu meinem dazu ins Auto gepackt. Zuhause angekommen sage ich dem Nachbar ab, bedanke mich für sein Entgegenkommen und lade das Auto. Räder raus Staffeleien rein.
Ein paar Bissen müssen auch noch runter, um 3 Uhr muss ich in Sprendlingen sein. Die Zeit wird knapp.
Um 2 Uhr schmeiß ich mich ins Auto, dreh den Schlüssel rum ---------
und-------- nichts-------
Das darf doch wohl nicht wahr sein !!!!! Und jetzt !?!?
Ich schnell zum Paul rüber. Du , Paul, das Auto gibt schon wieder keinen Mucks von sich. Kannst Du vielleicht doch??
Paul zieht sich um, er hatte sich im Garten die ersten Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen lassen, derweil lade ich die Sachen von einem Auto ins Andere. Ich wollte im Forum Bescheid sagen dass es etwas knapp mit der Zeit wird, aber auf meinem Handy ist nichts mehr drauf und in die Wohnung hoch um zu telefonieren? Nein. Das kostet zu viel Zeit.
Es hat zum Glück doch noch alles geklappt, doch als ich nachhause kam war es schon zu spät um in der Werkstatt Bescheid zu sagen.
Samstag den 4. April hatte mein Sohn einen Gartenhelfertag organisiert. Er hatte sich bei Heidelberg ein Haus gekauft und wollte mit Freunden den verwilderten Garten aufräumen. Mutter sollte dabei sein. Also holte er mich kurzerhand am Freitagabend ab.
Damit waren aber noch nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Helene, meine Nichte wollte über Osten zu meinem Bruder in die Schweiz fahren und sollte ein Ölbild mitnehmen und abliefern. Das hatte ich fest zugesagt. Ich wollte es vorher zu ihr nach Schwäbisch Hall bringen.
Nun kam sie also von Schwäbisch Hall über Heidelberg, beförderte Marvin und mich nachhause und nahm das Ölbild mit. Das wäre also auch erledigt.
Am Montag drauf dass gleiche Spiel. ADAC, Werkstatt, warten.
Zum Malen wieder mit dem Rucksack. Dazu kommt, das Marvin seinen 2ten Platten im Rad hat und weil das zur Gewohnheit zu werden drohte, habe ich das erste Mal in meinem Leben einen Schlauch geflickt. Aldi hatte Flickzeug im Angebot und mit dem richtigen Werkzeug hat es tatsächlich geklappt.

Bürgerreporter:in:

Waltraud Meckel aus Offenbach

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