Kneippverein Ochsenhausen e.V. : Arbeitskreis "Biodiversität" Ansaat- und Pflegeanleitung von Blumenwiesen

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Der Kneipp Verein Ochsenhausen e.V. hat, aufgrund der offiziellen Regelungen alle Veranstaltungen (auch das Kräuterfest am 30.05.2020) abgesagt.  Somit bleibt uns nur uns sehr gut auf das Jahr 2021 mit dem 200 jährigen Jubiläum von Sebastian Kneipp als auch unser 10 jähriges Vereinsjubiläum vorzubereiten. Das Kräuterfest in 2021 wird voraussichtlich wieder im Klostergarten stattfinden . 

Wir verfolgen die aktuelle Entwicklung bezüglich des "Corona Virus" sehr intensiv und 
verantwortungsbewusst..  Dennoch sind wir weiterhin sehr aktiv im Arbeitskreis "Biodiversität" was sich auch unter Einhaltung  der Regeln umsetzen lässt. 
Daher informieren wir in diesem Beitrag mit einer  Ansaat- und Pflegeanleitung Blumenwiesen für das Frühjahr . 

Ein weiterer großartiger Erfolg den der Arbeitskreis "Biodiversität"  auf seine Fahnen schreiben kann ist die kompetente Begleitung und Beratung einer namhaften Firma in Ravensburg. Dabei wurde das Projekt der Umgestaltung der bestehenden Rasenflächen zu langjährigen Blühwiesen der Geschäftsleitung vorgeschlagen und alle nötigen begleitenden fachlichen Informationen zur Umsetzung geliefert. 
Aufgrund dieser Initiative wird nun die Umsetzung der Maßnahmen
voraussichtlich im Herbst 2020 durchgeführt. Damit kann sich die Belegschaft
über wunderschöne Blumenwiesen im nächsten Frühjahr freuen. 

Das  Umgestalten von Rasenflächen zu Blumenwiesen ist/wäre eine optimale Möglichkeit auch für den privaten Haushalt sich aktiv an der Erhaltung und Rückgewinnung der "Artenvielfalt" zu beteiligen. 

Dazu die folgende Ansaat- und Pflegeanleitung : 
Saatgutmischung „Blühende Landschaft-Frühjahrsansaat“, mehrjährig am
Beispiel Rieger-Hoffmann 

Anwendungsbereich

Insekten übernehmen eine wesentliche Funktion bei der Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen, wodurch sie die Erträge in Landwirtschaft und Gartenbau steigern und sichern. Durch einen lang anhaltenden Blühzeitraum liefern die regional abgestimmten Mischungen (Nord, Ost, Süd, West) Pollen und Nektar während der gesamten Insektensaison. Dadurch wird die Nahrungsversorgung von Blüten besuchenden Insekten entscheidend verbessert. Die Mischungen sind für eine Standzeit von mindestens 5 Jahren konzipiert. Typische Anwendungsbereiche sind Ackerrandstreifen, mehrjährige Stilllegungen aber auch Privatgärten. 

Charakteristik

Die in der Mischung „Blühende Landschaft - Frühjahrsansaat“ enthaltenen Kulturpflanzen sind im ersten Jahr prägend, während die ausdauernden Wildarten ab dem zweiten Wuchsjahr den langjährigen Erfolg der Begrünung sichern. Hintergrund: Im Gegensatz zu den Kulturformen der „Blühende Landschaft - Spätsommeransaat“ sind die Kulturpflanzen
der „Blühende Landschaft - Frühjahrsansaat“ nicht winterhart und sterben bei Minusgraden ab. Folgende Punkte sind bei einer Neuanlage zu beachten:

Bodenbearbeitung

Flächen in Bewirtschaftung vor dem Winter mit Grubber und Pflug umbrechen. Altstilllegungen im Jahr vor der Ansaat sorgfältig grubbern und pflügen, um Gräser, insbesondere Quecken, aber auch Disteln zurückzudrängen. Die Flächen im Frühjahr abeggen und dann im Abstand von ca. 10 Tagen die Bearbeitung oberflächlich wiederholen, um erneut auflaufende Ackerunkräuter mechanisch zu bekämpfen. Gleichzeitig lässt sich z.B. mit der Kreiselegge eine feinkrümelige Bodenstruktur für das Saatbeet herstellen.

Aussaatzeitraum und Ansaatmenge

Mitte April bis Mitte Juni
1-2 g/m² auf Kleinflächen bzw. 10 kg/ha auf Großparzellen

Aussaat

Die Saatmischung in der Regel mit der üblichen landwirtschaftlichen Saattechnik ausbringen oder kleinere Flächen von Hand säen. Das Saatgut kann zur leichteren Aussaat mit trockenem Sand, Sägemehl oder mit geschrotetem Korn auf 5-10 g/m² bzw. 50-100 kg/ha gestreckt werden. Damit wird eine gleichmäßigere Aussaat der feinen Samen erzielt. Das Saatgut sollte obenauf angesät werden. Bei kleinen Flächen kann es breitwürfig von Hand ausgebracht werden. Dabei wird je die Hälfte des Saatgutes einmal längs und einmal quer über die Fläche gesät. Bei größeren Flächen kann die Saatgutmischung mit der üblichen landwirtschaftlichen Saattechnik ausgebracht werden. Hierbei ist es wichtig, Striegel und Säscharen hochzustellen, denn in der Praxis fallen die Samen (viele Lichtkeimer) tief genug in die Spalten und Hohlräume des Bodens. Wichtig ist der Bodenschluss der Samen, der am besten durch Anwalzen oder Andrücken
des Saatgutes erreicht wird.

Geduld

Die ersten Keimlinge erscheinen bei feuchtem Boden nach 2-3 Wochen. Die Entwicklung der Wildpflanzen erstreckt sich über eine ganze Vegetationsperiode. Einige Samen sind hartschalig und keimen erst im folgenden Frühjahr.

Pflege

Eine Pflege ist nicht erforderlich. Wenn aus optischen Gründen erwünscht, möglichst erst im Frühjahr die trockenen Stängel vor dem Neuaustrieb der Kräuter zurückschneiden, da die hohlen Pflanzenstängel für Wildbienen den Winter über zahlreiche Winterquartiere bieten. 

Sollten Problemunkräuter auftauchen, können nach Bedarf folgende Maßnahmen angewendet werden: 

- Bei starkem Aufkommen einjähriger Ackerunkräuter zeitnah mulchen oder mähen
- Ackerkratzdisteln im ersten Standjahr bei Blühbeginn durch mehrmaliges Mähen 
  eindämmen
- Distelnester aus dem Bestand herauspflegen, um Nachbarflächen vor Samenflug zu
  schützen

Düngung

Sollte unterlassen werden

Kneipp Verein Ochsenhausen e.V.
1. Vorsitzender
​Diplom-Volkswirt
​Rainer Schick
Lerchenstrasse 7
88416 Ochsenhausen
Internet: https://kneippvereinochsenhausenev.weebly.com

Bürgerreporter:in:

Rainer Schick aus Ochsenhausen

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