Wie Schmetterlinge ohne Blumen - Verhungert am vollen Tisch
Ein Schmetterling flog heute durch unsere Kirche. Während der Heiligen Messe beobachtete ich ihn im Flug und dachte wovon ernährt er sich in der Kirche, wenn die Türen geschlossen werden ???
Alle Blume waren fortgeräumt in der Fastenzeit, die Kirche erschien mir karg und leer...
Fast alle Schmetterlinge sind Vegetarier, las ich heute.
Sie ernähren sich überwiegend von Blütennektar. Manche Arten bevorzugen Planzensäfte (Blatt- und Baum-säfte). Seltene Schmetterlingsarten ernähren sich von Tierexkrementen, und einige wenige subtropische Arten leben vom Blut bestimmter Säugetiere.
Vom Schmetterling wanderten meine Gedanken zu den Menschen in den Kirchenbänken. Sie erinnerten mich an diesen Schmetterling, der hilflos durch den Kirchenraum flog auf der Suche nach überlebenswichtiger Nahrung.
Was bedrückt die Seelen der Menschen, dachte ich, dass ihre Herzen den gefüllten Tisch am Altar nicht mehr wahrnehmen können???
Wäre ihnen dieses möglich, dann würden ihre Gesichter Freude ausstrahlen, wie bei einem Fest zu dem sie geladen sind.
Freude über die gemeinsame Feier und das Teilen des Mahls.
Das Brechen des Brotes, die heilige Eucharistie verkümmert zu einer rituellen Handlung, einer Sonntagsroutine gleich, wie die eingeworfene Sonntagsbildzeitung im Brieflkasten...
Uns wird "das Brot des Himmels" gereicht und wir verhungern am Tisch des Herrn!
Wie ist das möglich?
Haben wir in unseren Kirchen, unserem Glauben schleichend die Blumen vor die Tür unseres Herzens gesetzt, fragte ich mich?
Was ist aus dem reichen Blumenstrauß der Gaben des Heiligen Geistes geworden an uns alle???
Es gibt im Neuen Testament mehrere unterschiedliche Listen der Gaben des Heiligen Geistes, und zwar in Röm 12,6-8 EU, 1 Kor 12,8-10 EU, 12,28-31 EU, Eph 4,7.11f EU, 1 Petr 4,9-11 EU. Zu den Gaben des Heiligen Geistes zählen laut
1. Kor 12,8-10:
Mitteilung von Weisheit
Vermittlung von Erkenntnis
Glaubenskraft
Krankheiten heilen
Wunderkräfte
Prophetisches Reden
Unterscheidung der Geister
Zungenrede und deren Deutung
Die erste Gabe des Geistes an die Glaubenden ist dabei, nach Paulus, die Freiheit (2 Kor 3,17 EU).
Bei den verschiedensten aktuellen Geistesgaben nennt der Apostel die Notwendigkeit der Liebe (Agape) als wichtigste Bedingung für den Gebrauch der Geistesgaben (1 Kor 13,1-3 EU). Als besonders erstrebenswert beschreibt er im folgenden Kapitel die Gabe der Prophetie: „Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede!“
(1 Kor 14,1 EU).
Wie ist es möglich, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen und vor dem reichlich gefüllten Tisch des Herrn zu stehen und dennoch so zu verhungern???
Brot und Wort unseres Gottes täglich uns zum Geschenk gemacht, was müßten wir vor Freude jauchzen! Wie sehr müßte diese Freude in uns zur ansteckenden Flamme werden, zur Feuerblüte mit süßem Nektar, von der jeder verdurstende, hungernde Schmetterling, der uns begegnet trinken könnte...
Dabei ertappen wir uns selbst so ein Schmetterling zu sein, der nicht Recht weiß von welcher Blüte er seinen Nektar trinken soll, schwankend zwischen Glauben, Esoterik/Aberglauben, Atheismus und Materialismus.
Verlorene in einer hungrigen Welt...unsere Kirchen von heute!
Schmetterlinge kennen ihre Nahrung, wir leider nicht mehr!!! Hungrige Seelen sind nicht stark genug, die Kirche Gottes zu erneuern, nur diejenigen, die in tiefer Verbundenheit mit dem Herrn leben, werden gut genährt die Stürme überstehen, Trümmer aufbauen und Angriffen standhalten können!
Johannes 4, 6-14
Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.
Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!
Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.
Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern.
Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser?
Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?
Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;
wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.
Mirela Sevenich-Walter
Bürgerreporter:in:Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser |
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