Kinder in der Manege der Welt
Gestern und heute durfte ich an einem großen Abenteuer teilnehmen.
Das Kinderschminken brachte mich in den letzten Jahren an verschiedenste Orte...nun war es der Circus "Belissimo"
http://www.circusbellissimo.de/
Die Grundschulkinder aus Oberweser hatten die Möglichkeit ihre Talente in wundervollen artistischen Nummern vorzustellen.
Beim Schminken berichteten sie mir, dass sie dafür eine Woche lang geübt haben. Sie mußten den ersten Tag beim Aufbau mithelfen, bevor es zu den Proben ging.
Stolz erzählten sie von ihren Erlebnissen in der Zirkuswelt.
Nicht wenige wären gerne geblieben.
Die Aufregung wuchs vor dem ersten Aufritt...diszipliniert gehorchten die Kleinen den Anweisungen des Zirkusdirektors.
In Gruppen geordnet zogen sie ihre Kostüme an und stellten sich zum Schminken in mehrere Reihen auf.
Vor dieser Ordnung konnte ich nur den Hut ziehen und war schwer beeindruckt!
Jede Minute saß, war gut durchgeplant!
Die Freude der Kinder wurde durch die Anforderungen nicht nachteilig beeinflußt.
Im Gegenteil! Immer wenn ich mich umsah, erblickte ich lachende Kindergesichter voller Erwartung! Ein Strahlen ging durch die Zirkusbänke...es roch nach Popcorn und Sägespänen. Das Zirkuszelt füllte sich mit Eltern, Großeltern und ganz Oberweser hatte ich den Eindruck...Reservestühle wurden hineingetragen.
Versorgt mit einer Tüte voll süßem, warmen Popcorn genoß ich die wunderbarste Vorstellung von Kindern, die ich je in meinem Leben sah! Dies waren Augenblicke, die ich niemals vergessen werde!
Kinder beschenkten mit ihren Fähigkeiten und ihrer Freude das ganze Publikum!
Sie gaben alles und strahlten! Bei Pannen hielten sie stand, lächelten und ließen sich ihre Freude nicht trüben, sie machten einfach weiter!
Mutige Fakire, sanfte Engel, lustige Clowns, bunte Jongleure, mysteriöse Zauberer, starke Dompteure, anmutige Artisten, geheimnisvolle Haremsdamen bevölkerten die Manege und machten sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Dieses ließ mich tiefer denken und ich dachte an Kinder in der Welt.
Wie viel können wir von diesen großartigen Künstlern lernen! Ihre Weltsicht ist noch voller Freude, Abenteuer und vor allem Leben. Sie sind bereit Schritte der Wagnis einzugehen und tragen Fehler nicht lange nach....
Schnell schließen sie sich in Gruppen zusammen. Kleine Meister der Kommunikation des Herzens.
Viel können wir von ihnen lernen in der großen Manege der Welt! Kinder sind immer auf die Zukunft ausgerichtet. Sie leben von der Zuwendung anderer.
Lernen wir durch sie von der Zuwendung Gottes zu leben, betreten wir sein Reich! Wir sind berufen, die Daseinsgestaltung der Kinder zu stärken, zu fördern und zu unterstützen.
Glückliche, starke Kinder werden zufriedene, selbstbewußte Erwachsene von morgen sein. Kinder brauchen Raum in unserer Gesellschaft, in den Kirchen und vor allem in unseren Herzen! Sehen wir was Jesus vor 2000 Jahren dazu sagte:
Mt 18,1-5
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Sie anzunehmen bedeutet Gottes Geschenk an die Welt zu umarmen - aus den Kindern strömt all die Liebe seines Wesens von Herz zu Herz. Wir haben alles vor Augen, doch durch die Alltagssorgen müssen wir ab und zu ermahnt werden diese wieder zu öffnen, dieses geschieht durch ein Kinderlachen...
Somit bitte ich Euch, stört Euch nicht an laufenden, weinenden, lachenden Kindern während der Gottesdienste!!! Ladet sie ein, schenkt ihnen weiten Raum, begrüßt sie mit ihren Familien, damit die Kirchen sich wieder füllen.
Dort wo ich mich Willkommen weiß, gehe ich gerne hin!
Seid phantasievoll, wie die Kinder, erinnert Euch an die eigene Kindheit und beschenkt einander! In unserer Gemeinde haben wir einen Sommerworkshop mit Kinderlobpreis angeboten. Die Kinder malten Dankesbilder für Jesus. Wir spannten eine Wäscheleine in der Kirche und hingen 27 Bilder auf, Holzbauklötze wurden beschrieben und bemalt, zu einem Turm, einer Stadt gebaut. Die Gemeinde staunte über das Leben und die neue, bunte Vielfalt im Kirchenraum. Bemalte Windspiele hingen an gelben Zweigen neben dem Tabernakel und erinnerten an unseren Gesang.
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob“ (Ps 8,3)
Andere besorgten einen Sandkasten. In seiner Mitte brannte eine Kerze.
Kinder malten mit ihren Fingern Symbole fürbittend und danksagend in den Sand...öffnen wir uns für die Stimmen der ganz Kleinen und erleben wir das Wunder der Auferstehung!
Besser ein Sandkasten aus Liebe, als Sand im Getriebe!
Mirela Sevenich-Walter
Bürgerreporter:in:Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser |
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