Ich erinnere mich, die Geschichte eines Schafes....

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Vor einigen Tagen begegneten mir ein paar Schafe. Ich bückte mich nieder um sie zu streicheln, die Schneeflocken fielen vom Himmel und bedeckten ihre winterliches Fell...

Als ich das erste Schaf berührte sah es mir in die Augen und ich fiel, fiel und fiel durch Zeit und Raum an einen Ort, dort war es Nacht, die Sterne leuchteten am Himmel und ich sah eine Weide vor mir umrandet von Bergen.

Vor mir stand ein Schaf und sah mich an, genauso wie das erste welches ich gestreichelt habe.

"Friede sei mit Dir!", grüßte es mich.
Lächelnd sah ich es an und dachte, wie schön ich träume, ein Schaf redet mit mir.

"Komm näher, ich will Dir von einer Nacht erzählen, die wirst du in deinem Leben nicht vergessen, denn wir Schafe können das auch nicht!"

Ich setzte mich auf die Weide und lauschte voller Erwartung der warmen, leisen Stimme des Schafes:

"Vor einiger Zeit schliefen wir Tiere friedlich in unserer Herde. Die Hirten saßen am Feuer und wärmten sich. Eigentlich war es eine Nacht, wie jede andere, bis auf einen Stern der hell aufstrahlte über einer Höhle im Nahen Betlehem. Wir kennen diese Höhle, denn dort fanden wir Zuflucht bei Sturm und Regen.

In der Herde begannen schon einige Tiere zu tuscheln, dass dieser Stern sicherlich eine Bedeutung haben müßte, denn in ihrem Schafsleben hat noch kein Tier einen solchen Lichtschein gesehen...

Während der Diskussion erstrahlte plötzlich ein noch viel helleres Licht und der dunkle Himmel öffnete sich. Die Hirten sprangen auf und hielten sich gegenseitig fest. Wir Schafe sahen uns an und fingen vor Schreck an laut zu blöcken.

Das Licht bewegte sich und wir erkannten Lebewesen darin. Sie waren wunderschön und sie flogen umher am Himmel, wie die Vögel. So etwas wunderbares..Von diesen Wesen, ertönte ein Gesang, lieblich und klar.

Sie brachten der ganzen Welt eine frohe Botschaft, lobten Gott:

Engel auf den Feldern singen

Engel auf den Feldern singen,
stimmen an ein himmlisch Lied,
und im Widerhall erklingen
auch die Berge jauchzend mit.
||: Gloria in excelsis deo :||

Christ, der Retter, stieg hernieder,
der sein Volk von Schuld befreit!
Danket ihm mit euren Liedern,
seid zu seinem Lob bereit.

Preis sei Gott und Friede allen,
denen er die Schuld vergibt.
Heut soll unser Lob erschallen,
weil er alle Menschen liebt.

Heilig, Gott der Engelscharen!
Lob und Dank die Welt erfüllt!
Um den Sohn zu offenbaren,
ward das Wort im Fleisch enthüllt.

(T: Aus Frankreich 18 Jhdt. )

Nun, alles wunderbar, doch für uns und die Hirten ein Geheimnis.

Wir Schafe brannten vor Neugier und konnten es kaum erwarten nach Betlehem zu kommen.
Die Hirten berieten sich und beschlossen dann einstimmig der Sache auf den Grund zu gehen:

Laßt nach Bethlehem uns ziehen,
wie der Engel uns gesagt!
Laßt uns betend vor ihm knieen,
der das Heil uns heut gebracht.

In Betlehem, berauscht von dem Lichterlebnis mit den fliegenden Wesen fanden wir zur Höhle. Der Stern wies uns den Weg. In dieser war eine kleine Familie.
Die junge Frau lag im Stroh, sie schien ein Kind geboren zu haben und der Mann neben ihr stand schützend an ihrer Seite. Sie wunderten sich über unseren zahlreichen Besuch. Kann man ihnen nicht verübeln, Hirten und zahlreiche Schafe drängten sich in die Höhle hinein.

Nun, wir konnten nicht anders. Diese Botschaft, sie galt ja der ganzen Schöpfung und allen Geschöpfen. Wir wollten sehen, mit unseren Augen, was uns so herrlich verkündet wurde...

Die Mutter lächelte, sie wirkte müde, aber sehr gütig. Sie winkte uns näher heran und ich beschloß mutig voran zu gehen.

Was ich sah, ließ mir den Atem stocken. Ein kleines Menschenkind, die Haut noch gerötet von der Geburt. Es schlief in Leinen gewickelt im Arm seiner Mutter. Das Licht des Sterns und der Wesen vom Himmel schien in diesem Kind vereint zu sein. Als es seine kleinen Augen aufschlug erlebte ich ein Wunder.

Ich sah in seinen Augen, die Welt, alle Menschen und Tiere, die Flüße und Meere, sah das Weltall mit seinen Sternen, ich sah einen Garten und darin zwei Menschen, sie fielen auf die Beine und weinten, weil sie von einer Frucht aßen, ich sah einen Mann der in hohem Alter noch einen Sohn bekam und ein Versprechen, welches ihn zu einem großen Volk machen sollte, sah zwei steinerne Tafeln mit zehn Geboten für die ganze Menschheit, sah Menschen leiden und sterben, sah einen jungen Mann durch Israel gehen und Gottes Liebe verkündigen, er wurde verfolgt, gefoltert und gekreuzigt, dann aber am Ende sah ich ein Grab und aus dem Grab schien ein helles Licht! Alles begann mit dem Stern und dem Licht vom Himmel, dieses begegnete mir in den Augen des Kindes und endete in dem Grab. Eine Explosion aus Licht und Liebe!

Ich sah das alles und mir rannen die Tränen am Fell hinab. Wer bist Du, wer bist Du nur? , fragte ich das kleine Kind.

Es sah mich an und antwortete mit seinen Augen, in diesen erkannte ich eine unendliche Liebe zu allen Geschöpfen und zu dieser Welt. Eine LIEBE, die geboren wurde um zu retten, zu heilen und nach Hause zu holen.

Ich erkannte meinen Schöpfer, meinen Gott und fiel anbetend mit den Hirten auf meine Kniee.

Unsere Herzen berührte das Licht und wir spürten alle wie es uns wandelte. "

Hier endete seine Geschichte und ich sah die Tränen in den Augen des Schafes, bemerkte dass auch ich weinen mußte.

Nun, geh!, meinte das Schaf und mach dich auf, suche das Licht, das auf die Welt kam, in seine Schöpfung und wenn Du IHM begegnest dann nehme IHN in dein Herz auf, so wie wir es taten. Sieh IHM in die Augen und Du wirst IHN und DICH erkennen!

Als es das sagte, spürte ich einen Sog und fand mich streichelnd wieder bei der Gruppe Schafe in unserer Zeit.

Alles was mir blieb, war die Geschichte eines Schafes, in einer ganz besonderen Nacht.

Oder, nicht?

Nein, mir blieb eine tiefe Sehnsucht, durch diese Geschichte erweckt, eine Sehnsucht mich aufzumachen und das LICHT zu suchen, dass alle Herzen wandeln kann. Die geborene, menschgeworden LIEBE...

Mit dieser kleinen Geschichte, wünschen ich und die Schafe allen Lesern auf myheimat einen gesegneten vierten Advent!

Öffnen wir unsere Herzen für das Wunder der Heiligen Nacht und spüren wir die Wandlung wenn das LICHT des Gotteskindes in unserem Inneren Herzensraum erstrahlt!

Mirela

Bürgerreporter:in:

Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser

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