Der sezierte Glaube - zwischen Kuchen und Bratwurst

Der sezierte Glaube

Alle Religionen halten ihre Bücher heilig, sie werden verehrt und geachtet. Nur wir Christen verlieren den Bezug, die Beziehung zu unserer Hl. Schrift. Wir sezieren sie wie einen Frosch, wenden und analysieren, philosophieren und blamieren, eben alles was uns einfällt, bis wir sie ganz aus unserem Blick verlieren.

Wir sind ein eigenartiges Völkchen, meinen wir doch, dass ein wenig von jeder Religion uns weiser und klüger macht. Ich kenne keine andere Religion, die mit dem ihr anvertrauten GUT so gedankenlos umgeht, nur wir sind so frei. Dies führte dazu, das wir unsere Identität verloren haben.
Nun wissen wir nicht mehr wer wir sind und wozu wir berufen wurden.

In unsere christliche Klöster zieht der Buddhismus mit der Zen-Meditation ein und der Hinduismus durch Yogaangebote.

In Asien gibt es jedoch keine buddhistischen und hinduistischen Tempel mit Kreuzen oder christlichen Meditationen!
Sie kennen ihre Identität, sie wissen wer sie sind und halten ihre Berufung heilig!

Wir haben uns selbst seziert und versuchen uns neu zusammenzusetzen! Einem Frosch können wir auch nicht die Eingeweide einer Kuh implantieren!

Unser Problem in der Kirche ist, so denke ich, der Verlust des Gotteswortes. Wir kennen es nicht mehr, wir leben nicht daraus und wir haben keinerlei Beziehung zu Ihm. Also sehen wir uns nach dem Angebot um, welches uns nachgeschmissen wird.

Unsere Verkündigung ist einfach zu lasch, egal welches Thema wir angehen. Pfarrgemeinderäte tagen stundenlang über die aufwendige Organisation von Festen und Feiern. Kuchen und Bratwurst erobern sich den Kirchenraum.

Ich wünsche mir, dass unsere Kirchen zu seinem Wort zurückfinden und zu seiner Kraft.

Jesus, der das Wort ist, kannte die Hl. Schrift sehr gut, las darin, seine Verkündigung basierte auf dem Gotteswort. Er trug uns auf seinem Beispiel zu folgen , aber wir tun es nicht.
Wir hören das Wort von Sonntag zu Sonntag und wundern uns, dass unsere Kirchenbänke sich immer mehr leeren.

Essen wir unser Brot nun auch noch von Sonntag zu Sonntag und stellen wir fest,
dass wir uns selbst nicht sezieren müssen, denn die Reduktion des Leibes und des Glaubens kommt von ganz allein. Wir Christen schaffen uns systematisch ab.

Mirela Sevenich-Walter

Bürgerreporter:in:

Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser

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