Die Bundeswehr beim Hessentag 2011
Zum Grundkonzept des Hessentags gehört es, verschiedene Teile der Bevölkerung einzubinden. Dazu gehören auch die Bürger in Uniform, welche mit der Waffe Aufgaben zum Schutze des Staates und des Friedens wahrnehmen sollen.
Das Gelände der Bundeswehr befand sich beim Hessentag in Oberursel am Rande des Gewerbegebiets "An den drei Hasen". Auf einer Wiese am Rande, welche von grünen Hecken gesäumt wird, konnten die Ausstellung "Das Leben im Felde", verschiedene Fahrzeuge und eine Sanitätsstation besichtigt werden. Dabei wurden etwa verschiedene Arten von Zelten oder Feuerstellen gezeigt.
Zwischen dem Weg am Rande der Freifläche und den Zelten der Landesaustellung waren weitere Fahrzeuge wie etwa ein Panzer mit Hessentagsfahne und Ausstellungszelte der Bundeswehr. Man konnte sich über die Division Spezielle Operationen informieren oder in einem anderen Zelt die Ausstellung "Bundeswehr und Umweltschutz anschauen. Letzteres ist dem Dioramazelt von "Natur auf der Spur" nachempfunden. In einem einfachen Diorama finden sich rund um einen begrünten Bach verschiedene Infotafeln. In einem Terrarium fanden sich sogar Frösche und Kammmolche, die allerdings nicht lebendig, sondern aus Plastik waren. Beim Kammmolch handelt es sich um eine wahrscheinlich eher unbeliebte Tierart: Autobahnfreunde und Politiker nehmen den Tierchen übel, dass sie sich im Wald zwischen Stadtallendorf und Neustadt in den Panzerfahrspuren der Bundeswehr niedergelassen haben und damit ein Hindernis für die Autobahn A49 wurden.
Wer sich Richtung Schulen bewegte, kam hinter den Infozelten zum "Festzelt" der Bundeswehr. In dem mit Tischen und Stühlen ausgestatteten Zelt konnte man bei einem Bierchen zu einem Shanty-Chor schunkeln oder sich abends etwas weniger traditionelle Musik anhören.
Am Parkplatz zwischen Sportplatz und Schulen begann der Verpflegungsbereich der Bundeswehr. Auf der Ecke des Sportgeländes war die Feldküche, in der man preiswerte Speisen bekam wie den Bundeswehr-Klassiker - Erbsensuppe (3,50€). Gegenüber gab es einen weiteren Verpflegungsstand, wo man Würstchen bekommen konnte.
Ein Stück weiter konnte man sich in einem Zelt oder im Bundeswehr-Infomobil über die beruflichen Möglichkeiten bei der Bundeswehr informieren. Am Ende des Parkplatz befand sich noch ein gerne besuchtes Einzelstück: ein Kampfjet, den junge und alte Besucher für einen Blick ins Cockpit bestiegen. Kurioserweise befand sich das Flugzeug zwischen zwei Schildern mit der Aufschrift "Gewaltfrei Leben". Diese Schilder waren aber nicht aufgestellt worden, um für ein Leben ohne Bundeswehr zu werben, sondern sollten den Weg zum Sinnesparcours in der Erich-Kästner-Schule weisen. Im Sinnesparcours, der von einem Verein aus Stadtallendorf entwickelt worden ist, sollten Schüler Wege zum Umgang mit Problemsituationen (z.B. häusliche Gewalt, Mobbing, Alkohol) aufgezeigt werden.
Auf dem Sportplatz gab es gelegentlich Vorführungen der in Stadtallendorf stationierten Fallschirmspringer.
"Kein Werben fürs Sterben" war das Motto einer Demonstration gegen die Aktivitäten der Bundeswehr auf dem Hessentag. Die Teilnehmer protestierten dagegen, dass die Bundeswehr in der Öffentlichkeit, insbesondere an Schulen, für Nachwuchs wirbt. Der Bundeswehr war dies gar nicht recht, und sie vertrieb sogar einen Fotografen von ihrem Gelände. Ähnliches soll einem anderen Fotografen beim Fotografieren der Demonstration am Appellplatz im Rushmoor-Park passiert sein. Dies zeigt, dass es auch heute noch in Deutschland Leute gibt, die Nachhilfe in Demokratie nötig haben. Zum Glück konnte man zum Fotografieren von Demonstranten bei der Bundeswehrfläche ins benachbarte Schulgelände ausweichen.
Fotos von Sören-Helge und Leif-Erik Zaschke
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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