Ein Kamel für den Gewinner !

„Schenke dem Hungernden keinen Fisch, sondern zeige ihm, wie man angelt“.
Unter diesem Motto, wurde gestern am Samstag dem 28. April die 7. Auflage der Allgäu Orient Rallye gestartet.
Da sind fantastische Menschen in klapprigen Kisten unterwegs!
Bei der diesjährigen Ausgabe nehmen über 660 Fahrer in 330 Fahrzeugen teil.
Von Oberstaufen aus geht es dann Richtung Baku in Aserbaidschan. Im Laufe der 14tägigen Challenge, bei der weder Autobahnen noch Navigationsgeräte benutzt werden dürfen, müssen die Piloten in mehr als zwanzig Jahre alten Autos täglich Aufgaben erfüllen, die der Völkerverständigung dienen sollen.
Jüngere Fahrzeuge dürfen nur mit, wenn sie weniger als 1111,11 Euro wert sind. Anfangs waren nur Automobile zugelassen. Nachdem zwischenzeitlich auch Motorradfahrer teilnehmen wollen wurde dies ermöglicht.
Auch Motorräder müssen 20 Jahre alt sein. Wenn jüngere Motorräder mitgenommen werden, dürfen die pro ccm nicht mehr als 11,11 Euro wert sein.
Die Fahrzeuge werden im Anschluss an die Rallye vor Ort meist bietend versteigert.
Unterwegs warten die verschiedensten Aufgaben auf die Teams.
Eine Aufgabe der Teams ist es, dass jedes Auto hat ein Instrument bei den oben genannten Musikschulen heil abzugeben.
Die AIDA Night of the Proms hat in Kooperation mit dem Veranstalter der weltweit größten Charity Rallye ebenfalls ein Team am Start und extra eine große Charity-Fan-Aktion dafür ins Leben gerufen.
Unter dem Slogan „Drei Orchester für den Orient“ hat der bekannte Tourneeveranstalter des alljährlich stattfindenden Pop-trifft-Klassik-Events alle Musikliebhaber und Fans aufgerufen, alte oder nicht mehr benötigte Instrumente für einen guten Zweck zu stiften. In Kooperation mit dem Veranstalter der weltweit größten Charity Rallye, der Allgäu Orient Rallye. Mit den gestifteten Instrumenten sollen drei Kinder-Musikschulen in Kars (Anatolien), Kurdemir (Azerbaijan) und in Georgien ausgestattet werden.
Somit sollen Kinder die Möglichkeit erhalten, ein Instrument zu lernen, die sonst aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten nie die Chance hätten, selbst Musik zu machen.
Musik kennt keine Grenzen und verbindet Menschen jenseits aller politischen, religiösen und ethnischen Grenzen.

Doch damit nicht genug. Alle Teams müssen auf dem Weg von Oberstaufen nach Istanbul ein Musikstück einüben, das dann auf der für die Rallye gesperrten Galatabrücke in Istanbul live aufgeführt wird.
Auch aus Mittelfranken sind einige Teams dabei und sehr viele der Teams
haben durchaus lustige Namen
wie z.B. „6 Franken Af Baku“ / „Route 60" / „Backblech Reloaded 2“ oder aber Avacar – Aufbruch nach wohin auch immer.

Nach dem Eintreffen der Rallyeteams im Ziel am Kaspischen Meer in Baku und
2 Tagen Aufenthalt dort, wird am Montag, dem 14. Mai 2012 nach der Abgabe
der Rallyefahrzeuge der ganze Tross mit Chartermaschinen von Baku aus nach Aquaba (Jordanien) am Roten Meer geflogen. Von dort gibt es einen Transfers ins Wüstencamp Wadi Rum. Dort In der Wüste findet die Siegerehrung der Allgäu-Orient-Rallye 2012 statt.

Ach ja , da war ja noch die Sache mit dem Gewinn.
Als Erster Preis für die Allgäu-Orient-Rallye ist „ traditionsgemäß“ ein echtes Kamel ausgelobt.
Das Kamel wird allerdings wieder, wie immer im Gastland bleiben. Dies hat einfuhr- und quarantänerechtliche Gründe in Deutschland. Bisher haben die Gewinner ihr Kamel immer einem jungen Beduinen oder Farmer übergeben und somit einem armen Menschen eine Existenzgrundlage geschaffen. Ein Kamel gehört ja nun mal auch in die Wüste oder ihre angestammte Heimat
und nicht auf unserer grünen Wiesen !

Ich finde, dass ist doch mal ein Rallye mit guten Vorsätzen und vor allem haben die Menschen vor Ort direkt etwas davon. Und wie wir alle Wissen, können die da unten mit den Fahrzeugen noch etwas länger rumfahren als dies bei uns auf den Strassen möglich und erlaubt wäre.

Mehr Infos und sogar die Live-Verfolgung der Teams gibt’s auf der Hompage des Veranstalters zu sehen:

http://www.allgaeu-orient.de/2012/news.php?lan=de