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Dahoam is Dahoam - Erinnerungen

  • Die gute Stube von Nördlingen - der Marktplatz mit Rathaus
  • hochgeladen von Heidi Kaellner

. . . deswegen liebe ich dich "Nearle" . . . weil du bist, wie du bist . . . dein ganz besonderes Flair, dein besonderer Reiz, deine Ausstrahlung und dann deine Mauern, Gänge und Türme . . . eine Magie geht von dir aus . . .

Bei einer Wanderung durch die Altstadt wird man gefangen genommen von der Magie der Vergangenheit: das Mädchen, die Mutter und die Greisin . . . eine Stadt mit Geschichte. Sie war zuerst da, die Greisin - und hat Geschichte geschrieben. Viele Geschichten - um Krieg und Frieden, um Verfolgung, Lügen, Mord und Totschlag. Das sind Geschichten und Legenden in und um Nördlingen, die nie vergessen werden. Die alten, romantischen Häuser, Straßen, Gassen und Brunnen sprechen Bände.

Die Mauer rund um die Altstadt hielt und hält noch heute alles zusammen. Tritt man durch eines der fünf Tore beginnt die Zeitreise ins Mittelalter.

Die Geschichte mit dem ausgebüchsten Schwein durch eines der Stadttore vor vielen 100 Jahren - wer kennt sie nicht. Damals hat sich ein Torwächter von Dieben bestechen lassen und das Tor nicht ganz geschlossen. Durch eine Frau, wie könnte es auch anders sein - sie wollte ihren Mann von der Gastwirtschaft abholen - wurde aber alles noch rechtzeitig entdeckt, der Torwächter gefangen genommen und gefoltert . . . darum noch heute zur Erinnerung der Ruf des Torwächters abends ab 22 Uhr jede halbe Stunde "so G`sell so" , was wohl so viel heißt wie "du Schlingel".

Apropos Foltern - der Hexenwahn in Nördlingen . . . zum Ende des 16. Jahrhunderts wütete in Nördlingen der Hexenwahn. Der Teufelskreis aus Folterungen, Geständnissen und Prozessen erfasste die einfachen Leute bis hinauf zu den angesehenen Bürgen und wurden am Ende zum Scheiterhaufen verurteilt. Maria Holl, die schöne und selbstbewusste Kronenwirtin hat dem Wahn 1693 ein Ende gesetzt. Bis heute wird sie als Volksheldin verehrt. Damals hat sie durch ihre Tapferkeit viele Menschenleben gerettet und viele Familien vor unbeschreiblichem Elend bewahrt.

Das Mittelalter hat viel zu erzählen - auch von Kriegen, Belagerungen, Niederlagen und Siegen . . . aber jetzt will ich weg von der Greisin, von anno dazumal, von vorgestern . . . jetzt will ich in die Zeit der Mutter eintauchen. Ich sehe es als meine Zeit und überspringe sicher dabei eine ganze Menge Geschehen - aber eigentlich möchte ich ja vom Gestern und vom Heute in dieser heimeligen Kleinstadt berichten und von meiner Liebe zu ihr.

Meine Schulzeit, sie beginnt hier in Nördlingen 1950 - ohne Tatzenstock, aber mit Schmiere stehen vor dem Klassenzimmer. Rock`n Roll in der Schule, auf den Bänken, auf den Tischen, in der Pause, überall . . . Bill Haley, Elvis Presley usw. . . . damals trugen wir nur Röcke oder Kleider, und die flogen und flogen . . . es war toll, es war super, "sie kommt" - und schon saßen wir wieder ganz artig, atemlos und erhitzt in unserer Bank.

Warum liebe ich "Nearle"? Dazu gehört das Kopfsteinpflaster, der Viehmarkt inmitten der Stadt an der Schranne. Dieses Geschrei, Geblöke, Gequietsche beim Entladen der Tiere und beim Verkauf per Handschlag. Ich kann mich noch sehr gut erinnern - an die Rieser Bauerntracht, an das viele Stroh und dann der viele Mist - und das inmitten der Stadt. Das war der ganz besondere Duft, das Urige der Rieser Landwirtschaft.

Warum liebe ich "Nearle"? Dazu gehört auch die Nördlinger "Mess". In meiner Jugendzeit fand dieser Jahrmarkt noch innerhalb der Mauern statt. Karussells, Händler, Marktschreier und alles was zu so einem Jahrmarkt gehört . . . alles war in der Stadt. In der Mittagspause ein Bummel und am Feierabend ein Bummel durch die Messbuden. Ja, das war schon eine besondere Zeit. Jetzt gibt es keinen Viehmarkt mehr und die Mess ist auch draußen vor den Toren auf der Kaiserwiese. Dafür gibt es heute viele andere Märkte in der Fußgängerzone. Jede Jahreszeit hat ihren Markt - Frühjahrsmarkt . . . usw.

Warum liebe ich "Nearle"? Es war und ist hier wirklich eine Menge los . . . das Stabenfest, ein Fest für die Kinder - dann der sagenhafte Natur - Eisplatz am Bäumlesgraben. Das wunderbare Freibad inmitten der Natur auf der Marienhöhe - jetzt heißt es Solarbad.

Es gibt sehr viel über Nördlingen zu erzählen, nur ich fürchte, je mehr ich schreibe, je früher hören Sie auf zu lesen . . . und das soll nicht sein.

Noch eines ist ganz wichtig: meine große Liebe, das Ries, diese herrliche Landschaft mit ihren Tälern und Höhen, Burgen und Schlössern, mit ihren Bächen und Flüssen, ihren vielen Wanderwegen, Pilgerpfaden . . . dieser natürliche Mantel, welcher die Stadt geheimnisvoll umhüllt . . . wenn dieser Mantel der Natur nicht wäre, ja dann . . . ich weiß nicht so recht . . . und will auch gar nicht darüber nachdenken . . .

Nördlingen ist für mich "Dahoam" . . . darum liebe ich "Nearle".

  • Die gute Stube von Nördlingen - der Marktplatz mit Rathaus
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  • Aufgang zur Mauer am Berger Tor
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  • Der Daniel, der Wächter über "Nearle" - mit Fahnen geschmückt
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  • Das Reimlinger Tor und ein Teil vom Wehrgang
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  • Anno dazumal ganz deutlich am Wehrgang über dem Gerber Viertel
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  • Sommergefühl - ein Haus im Gerber Viertel
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  • Mitten durch die romantische Altstadt, der Lauf der Eger
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  • Eingehüllt in den Mantel der Natur - im Gerber Viertel
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  • romantische Idylle am Wehrgang mit Spitzturm
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  • Alte Gerberhäuser und kleine Brücken über die Eger
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  • Das alte Schäferhaus an der Lindenallee am Schäferweg
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  • Es klappert die Mühle . . . die Neumühle . . . bevor die Eger die Stadt verläßt
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  • kleine Gassen in heimeliger Atmosphäre entlang der Mauer
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  • Hier lebte einst Maria Holl, die Hexe von Nördlingen, die Kronenwirtin . . . sie hat den Bann gebrochen
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  • hier lässt es sich leben - Altstadtromantik, abseits der Großstadthektik
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  • Das Klösterle, die Kulturstätte von Nördlingen
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  • modernisiert und behaglich - ein Gerberhaus an der Eger
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  • Vorbildlich saniertes Haus im Gerber Viertel
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  • Hier herrscht die Obrigkeit - das Rathaus von Nördlingen
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  • Die Eger verläßt unser Städtle durch diesen Wasserturm
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  • Das Berger Tor - und der Daniel sagt "herzlich willkommen - und tschüß"
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7 Kommentare

Danke Tanja, Marlene, Yessika und Karola für all die freundlichen Worte . . . Wurzeln in der Heimat braucht der Mensch . . .

Liebe Grüße von Heidi

Danke Heidi, für die schöne Liebeserklärung an Nearle.
Die Riasr sind ein ganz besonderer Menschenschlag. Das Buch über Maria Holl, eines meiner Lieblingsbücher habe ich sehr gerne gelesen.

I glob, Nearle liabt di o

Gruß Maria

Liede Heidi,
wie liebevoll Sie über Nördlingen schreiben!
Ich lebe mich hier langsam ein und dank Ihrem Beitrag habe ich wieder mal was Neues über die Stadt erfahren. Und ich bin mir ganz sicher, es gibt noch ganze Menge zu entdecken.
Danke für Ihre Geschichte :)

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