Jägerin in Nördlingen . . .
mit der Kamera natürlich - Storchenjägerin in Nördlingen - so nennt mich Carola aus Dinkelsbühl. Wir sind Fans dieser besonderen Frühlingsboten.
Muskelkater in den Schultern - Genickstarre - kalte, steife Finger - Knieschnackeln . . . so sieht mein neues, tägliches Fitnessprogramm in diesem Frühling aus.
Die Störche sind daran schuld. Was heißt hier schuld? Ich freu mich, dass sie in unserem romantischen Städtle, gleich neben der Georgskirche, wieder ihre Wohnung eingerichtet haben. "Horst" nennt man das Storchennest. Viel hab ich inzwischen gelernt und mich schlau gemacht.
Täglich radle ich in die Stadt. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich von Meister Adebar schon erwartet werde - er hat Silbersreifen in seinem Gefieder - hab ich nachgelesen. Die beiden putzen mit ihren Schnäbeln, putzen und putzen - mal das Gefieder und dann das Nest. Immer wieder zupfen sie und drehen sich dabei langsam und gleichmässig im Kreis. Woher ich das weiß? Ich seh das durch meine Digi mit dem zwölfer ZOOM, und daher auch meine Genickstarre und meine kalten, steifen Finger. Fast eine Stunde halte ich das durch. Es ist wie ein Fieber, wie eine Sucht in mir drin. Zwischendurch wechsle ich die Straßenseite wegen der Lichtverhältnisse . . .
Ja und dann - dann steig ich wieder die 350 Stufen hoch im Daniel, der Höhepunkt in meinem Fitnessprogramm. Herzklopfen und Knieschnackeln begleiten mich.
Das Warten beginnt, das Warten, dass der Storch sich mal kurz erhebt und ich die Eier zählen kann - mindestens eine halbe Stunde kann das dauern. Mein Bick darf nicht durch die herrliche Landschaft streifen, darf sich nicht im Ries verlieren - denn der Augenblick zum Eierzählen im Horst der Störche ist sehr kurz . . .
Die Türmer freuen sich mit mir: Heute sind es FÜNF EIER . . .
Das nenn ich Engagament! Es hat sich, wie ich meine aber auch gelohnt, tolle Fotos sind dir da gelungen!
Da werden wir bestimmt auch Bilder vom Nachwuchs sehen können.