Eine Tapferkeitsmedaille . . .
die haben sie redlich verdient, die Nördlinger Störche mit ihrem Durchhaltevermögen in diesen Schlechtwetterwochen. Sehr liebevolle Eltern sind Mama und Papa Storch. Wie die Orgelpfeifen sitzen die drei Kleinen unter dem schützenden Dach aus Federn. Naß und zerzaust sahen die Eltern in den letzten Tagen aus. Aber sie haben ihre Kinder nicht im Stich gelassen. Es grenzt schon bald an ein Wunder, dass drei Jungstörche noch leben. Ja richtig, es waren vor zwei Tagen noch vier Küken. Eines hat es nicht geschafft, der Nachkömmling bei Familie Storch. Die Regentage waren zu kalt und das Kleinste zu schwach.
So richtig Storch sind sie ja noch nicht. Nur der große Schnabel erinnert daran, dass in etwa drei Wochen ein richtiger Storch daraus wird, so mit allem Drum und Dran. Die langen Hälse recken sie noch ungelenk in die Höhe, wackeln hin und her im Horst auf den dünnen, und schon ganz schön langen Storchenbeinen. Oft verlieren die kleinen Racker das Gleichgewicht und die werdenden Flügel versuchen dann alles auszugleichen. Ja, es ist nicht so einfach, wenn man ein richtiger Storch werden will.
Aber heute, was für ein Tag, was für ein wunderbares Pfingstwetter. Ein Wetter für den Leib, für die Seele, für Mensch, Tier und Natur.
Von wegen "sehet die Vögel unterm Himmel..."; die müssen ganz schön schuften und sich abrackern für ein bißchen Überleben!