Bald ist es soweit . . .
sie werden mir fehlen. Vier Monate, 120 Tage lang hab ich sie begleitet, die Glücksbringer unter den Großvögeln, die Familie Storch. Im März fing die Geschichte an. Da war meine erste Begegnung mit dem Herrn Papa. Noch gab es keine Familie, noch watete Papa Storch allein und einsam durch den Schnee im Biotop und suchte nach Nahrung. Irgendwie hat er mich neugierig gemacht.
Ich erinnere mich an die letzten Jahre: Familie Storch, die Glücksbringer im Unglück.
Im letzten Jahr 2009 starben alle Jungstörche. Das Wetter, das verregnete Frühjahr und die bittere Kälte waren Schuld.
Im Jahr 2007 stürzte ein Jungstorch in einem Hinterhof in Nördlingen ab. Damals hielt ich ihn auf meinen Armen. Sehr leicht war er, sehr verletzlich, sehr ruhig . . . und brachte ihn in eine Wildvogelauffang - und Pflegestelle. Es gab für den Jungstorch leider keine Rettung mehr. Der Bruch war so ungünstig - er musste eingeschläfert werden.
. . . und in diesem Jahr war alles anders. Das Wetter nicht, das war im Frühjahr genauso schlecht wie im letzten Jahr. Ich habe mitgebibbert und gezittert - und es wurde ein gutes, ein wunderbares Jahr, ein Glücksjahr für die Nördlinger Störche. Viele Bilder habe ich eingestellt und viele Berichte geschrieben. Vom ersten Tag im Horst - von seiner großen Liebe zur Störchin - vom ersten Ei bis zum zweiten . . . usw. "was machen die Störche?" rief man mir zu . . .
Die vier Monate sind für mich wie im Flug vergangen - wie im Storchenflug könnte man sagen. Und sie haben es geschafft, wunderbar gemeistert - und alle Nördlinger glücklich gemacht.
Täglich fliegen sie jetzt in der Morgendämmerung zu den Wiesen am Goldbach. Das Wetter ist wunderbar für unsere Störche und Futter gibt es auch genug.
Täglich radle ich jetzt meine Runde zu den Goldbachwiesen. Will nur schauen, wie es meinen Lieblingen geht . . . und es geht ihnen gut . . .
Glückliche Reise . . . alles Gute . . . bis zum nächsten Jahr . . .
Bürgerreporter:in:Heidi Kaellner aus Nördlingen |
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