Günter Grass hat Recht - Ist einer, der die israelische Regierung zum friedlichen Zusammenleben auffordert, ein Antisemit ?

In den FErnseh-Nachrichten werden wieder die üblichen Propagandisten gezeigt.
Die aktiv und verzweifelt gegen die Kriegspläne kämpfende ISRAELISCHE Friedensbewegung kommt nicht zu Wort.
Dass Israel die eigenen Atomwaffen abgeben könnte, um die Region zu befrieden, auf die Idee kommt keiner der Medienvertreter.
Wann begreifen die endlich, dass die Regierung zunächst das eigene israelische Volk für ihre Machtspiele aussaugt und zu Schaden bringt ?

Hierzu ein passender Artikel aus der jungen Welt:
http://www.jungewelt.de/2012/04-05/058.php
Auszüge:

Günter Grass hat recht
(Rüdiger Göbel)

Was gesagt werden muß« – 383 Worte kurz ist die Stellungnahme des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Günter Grass, in der er Israel wegen dessen Haltung im Atomkonflikt mit Iran und die deutschen Waffenexporte in die Krisenregion kritisiert.
Sein Text erschien am Mittwoch in der Süddeutschen Zeitung, der New York Times, El Pais und La Repubblica.
Das Prosagedicht, inhaltlich deckungsgleich mit Dutzenden Aufrufen der Friedensbewegung zu den bevorstehenden Ostermärschen, schlug ein wie eine Bombe. Binnen Stunden brach sich ein anschwellender Bocksgesang Bahn, der in massive Antisemitismusvorwürfe gipfelte.

Was hat Günter Grass Schlimmes geschrieben: Er warnt – in ausdrücklicher Verbundenheit mit dem Land Israel – vor einem israelischen Erstschlag, »der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte«.
Er warnt Deutschland davor, mit der Lieferung eines weiteren U-Bootes nach Israel, »dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist«, »Zulieferer eines Verbrechens« zu werden.
Er warnt, »die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden«.
Und schließlich fordert Grass »eine ungehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz«.

Linke-Politiker Wolfgang Gehrcke sagte am Mittwoch, was gesagt werden muß: Günter Grass hat recht.
Der Schriftsteller habe »den Mut auszusprechen, was weithin verschwiegen wurde«.
Günter Grass beschäme »die deutsche Politik«.
Diese sei, so ­Gehrcke, »weithin damit beschäftigt, die diplomatischen Folgen eines israelischen Angriffs auf den Iran zu kalkulieren, statt alles zu tun, um diesen Krieg zu verhindern und damit allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben, und letztlich auch uns zu helfen«.
Ebenfalls Unterstützung erhielt Grass vom Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums, Johano Strasser.
Der warnte vor Waffenexporten an eine israelische Regierung, die den Anschein erwecke, ein Krieg gegen den Iran sei unausweichlich.

Ansonsten gab es für Grass Prügel. Der Publizist Henryk M. Broder beschimpfte den Schriftsteller im Springer-Blatt Die Welt als »Prototyp des gebildeten Antisemiten«.
Von einem »unverantwortlichen« und »aggressiven Pamphlet der Agitation« sprach Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Der offizielle Vertreter Israels in der BRD, Emmanuel Nahshon, schrieb auf der Homepage der Botschaft, es gehöre zur europäischen Tradition, »die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.«

Anmerkung: Ich frage mich, ob jemand aus freien Stücken so etwas schreiben kann. Oder wird Nahshon erpresst, so etwas abzusondern ?

Spiegel online schlagzeilte dazu Fatwa-gleich: »Israel verdammt Grass-Gedicht« und mokierte sich über den »lyrischen Erstschlag«.
Die FR sorgte sich um den »Blechtrommler«.
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe äußerte, er sei »über die Tonlage, über die Ausrichtung dieses Gedichtes entsetzt«.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles meinte, angesichts der Lage im Nahen Osten empfinde sie das Gedicht als »irritierend und unangemessen«.

Anmerkung: Eine künftige SPD-Spitzenpolitikerin sollte nicht so leicht zu irritieren sein, sondern sich den Fakten widmen.

Die sehen so aus:

Israel: 100 bis 150 jederzeit einsatzfähige atomare Sprengköpfe, von der IAEA völlig unkontrolliert, nicht Mitglied des Atomwaffensperrvertrages, besitzt deutsche U-Boote mit Abschussrampen.

Iran: 0 Sprengköpfe (auch in den nächsten 1 bis 2 Jahren nicht herzustellen), von der IAEA jederzeit auf Anfrage kontrollierbar, von Anfang an Mitglied des Atomwaffensperrvertrages, besitzt keine deutschen U-Boote.

Noch Fragen ? Dann bitte hier äußern.

Bürgerreporter:in:

Joachim Elz-Fianda aus Nördlingen

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