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Dem Mittelalter auf den Spuren . . . das Historische Stadtmauerfest 2010 in Nördlingen

Ein Zauber lag über Nördlingen - eine Stadt spielte ihre Vergangenheit - und Petrus lachte dazu . . . weiß - blauer Himmel, Sonne satt . . .

Jedes Fest beginnt mit einer Eröffnung, so auch in Nördlingen. Feierlich, traditionell, andächtig und die Menschen voller Erwartung. Pünktlich zum Applaus zur Ansprache vom Oberbürgermeister, Herrn Hermann Faul, drehten sieben Störche ihre Kreise über dem Marktplatz und ließen sich klappernd auf dem Brot - und Tanzhaus nieder . . . das war Gänsehautfeeling pur: die klappernden Glücksbringer über uns, der Applaus der vielen Menschen, die Eröffnungsworte des Herolds, die Ansprache unseres Stadtoberhauptes - und dann der Trommelwirbel, das Salutschießen . . . das Spiel konnte beginnen . . .

Es war ein Fest der Freude, ein Fest der Neugier: wie war das damals?

Fast alle hatten sich verkleidet - besser gesagt, gekleidet in Historische Gewänder, in herrliche Kostüme . . . Kaiser, Könige, Knechte, Mägde, Hexen, Bettler und Spieler, Arme und Reiche. Es wurde gelacht und geweint, gesungen und getanzt - und alles war Spiel, ein Spiel der längst vergangenen Zeit. In jeder Ecke, auf jedem Platz, in jeder Gasse und vor jeder Haustüre saßen die Menschen, lagen die Strohballen und es wurde gebrutzelt, gebacken und gekocht. Suppenkessel über den Lagerfeuern, lümmelnde Ritter im Siegestaumel, Lagerleben von Mensch und Tier im Mittelalter.

Man kann es kaum in Worte fassen, diese drei Tage der Begegnungen. Man fühlte sich in einer anderen Welt. Die Kleidung hatte alle Menschen verwandelt.

Die Ümzüge darf man nicht vergessen. Am Samstag der Brauchtumsumzug, aufgefallen durch die vielen Rieser Kapellen und der vielen Pferdegespanne, eines schöner als das andere. Vierer - und auch Sechsergespanne mit herrlich geschmückten Pferden und auch Wagen, ein prächtiger und wunderbarer Anblick. Bald ganz Nördlingen und alle Rieser Dörfer mit ihrem Handwerk waren vertreten . . . ein Umzug voller Nostalgie.

Am Sonntag dann der Festumzug mit seinen gekrönten Häuptern, den Siegern und seinen Kriegern der vergangenen Zeit, den Hexen und deren Peiniger, bewaffnete Landsknechte in herrlich verwegenen Kostümen, tanzende Morisken buhlten um die Gunst einer Maid . . . auch die Gaukler sorgten für Spaß und Unterhaltung.

Kurzum viel, sehr viel war zu sehen und zu erleben. Alle waren auf den Beinen - ganz Nördlingen, das ganze Ries und viele Menschen vom In - und Ausland.

Die Nördlinger haben fast Unmögliches möglich gemacht. Die Nördlinger Rieser spielten ihre Geschichte - haben sie zurückgeholt - die Geschichte von gestern in das Heute versetzt . . .

Den krönenden Abschluß, den Ausklang durfte man nicht versäumen, auch wenn man noch so müde war:

Die Menschen sammelten sich schon Stunden vorher. Es lag Wehmut in der Luft. Der Marktplatz und die sternförmig sich öffnenden Gassen - alles war mit Menschen besetzt . . . kein Gedrängel, stille Andacht - und die zufriedene Ruhe nach dem Fest der Gemeinsamkeit:

Die Dämmerung legte sich über die Stadt und unser OB Hermann Faul hielt seine Abschluß - und Dankesrede . . . dann der Applaus - und mit ihm zogen unsere beiden Elternstörche wieder ihre Kreise, landeten in ihrem Horst und klapperten mit den applaudierenden Menschen auf dem Marktplatz.

Fackeln leuchteten, eine große, andächtige Stille in der Menschenmenge . . . die Gebetsszene aus "die arge Not von Nördlingen" von Hans Fischer . . . der Große Zapfenstreich der Knabenkapelle und der Stadtkapelle . . .

"Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen,
Der große Dinge tut an uns und allen Enden,
Der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an,
unendlich viel zugut und noch jetzt und getan" . . . von Martin Rinckart

THE END . . . es war ein Spiel und wir waren die Statisten, die Spieler . . .

  • unser Stadtoberhaupt, OB Hermann Faul
  • hochgeladen von Heidi Kaellner
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4 Kommentare

Deine Bilder und Bericht vom Stadtmauerfest sind einzigartig. Super
Liebe Grüße von Marlene

Heidi, du hast das Fest toll eingefangen.

Danke Tanja, Marlene und Gabriele,

es war tatsächlich einmalig und wunderbar dieses Fest. Man kann es eigentlich garnicht richtig in Worte fassen . . .

Liebe Grüße von Heidi

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