Ein Fest zu Ehren der Kartoffel
Nicht nur Stammbesucher betonen die besondere Atmosphäre des Kartoffelfestes im Rieser Bauernmuseum Maihingen. Den Anlass für das erste Kartoffelfest hatte 1988 eine Sonderausstellung zum 400-jährigen Jubiläum der Kartoffel in Deutschland geliefert. Seitdem veranstaltet der Rieser Bauernmuseums- und Mühlenverein in Zusammenarbeit mit dem Museumsteam des Bezirks Schwaben einen Tag, an dem sich alles um die "Ärbira" dreht.
Bis auf ein paar kurze Schauer zwischendurch, bei denen die Besucher schnell in die Zelte flüchteten, spielte das Wetter wieder optimal mit. Sogar die Vorführungen auf dem Feld, die zeigten, wie man früher mit Hilfe von Pferd oder Bulldog Kartoffeln legte, häufelte, rodete, waren problemlos möglich und ständig dicht umlagert. Trotz des nassen Bodens beteiligte sich jung und alt begeistert am Klauben.
Da dieses Jahr die Kartoffeln allgemein recht klein ausfallen, wurden nur wenige Exemplare zur Prämierung der größten Kartoffel eingereicht. Mit 600 Gramm siegte eine Knolle von Elisabeth Nagler aus Birkhausen. Das Prominentenschälen gewann der Leiter des Amtes für Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen, Josef Fischer, ganz knapp vor dem stellvertretenden Landrat Franz Oppel. Der Nördlinger Altoberbürgermeister Paul Kling landete auf Platz 3.
Besonders Kinder machten mit Begeisterung beim Schälwettbewerb mit. Auch sonst fanden sie genügend Beschäftigung. Jedes Jahr können Erwachsene nur staunen, mit welcher Phantasie Kinder aus Kartoffeln Männchen und Tiere entstehen lassen. Dieses Jahr waren auch Turmkreationen „in“.
Die Ausstellung historischer Kartoffelsorten, die das Museum anbaut und von denen es auch gekochte Kostproben gab, stieß einmal mehr auf großes Interesse. Dabei wurden die dunklen Sorten mit blau-violetten Schalen eher mit leichter Skepsis betrachtet. Reißenden Absatz fanden die vielfältigen Kartoffelgerichte und die selbst gebackenen Kuchen. Besonders die Kartoffelkissen, der Kräuterquark und die erstmals angebotene Kartoffelpizza waren sehr begehrt. Viele nutzten auch die Gelegenheit, die Mahlgänge in der privat bewohnten Klostermühle und das Mühlenmuseum zu besichtigen.
Bürgerreporter:in:Ruth Kilian aus Nördlingen |
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