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Der Samtpfotenverein zu Besuch bei der Reporterbande

Die Reporterbande der Grundschule Mitte Nördlingen hatte Frau Elke Stehle und Helga Michael von der Samtpfoten-Katenhilfe Ries e.V. eingeladen. Mitgebracht haben die beiden Damen zwei junge Katzen namens Lilly und Melody, die die Schüler mächtig begeisterten. So musste das Interview des öfteren unterbrochen werden, gerade wenn die Samtpfoten ihren Spieltrieb den Kindern widmeten.

Der Samtpfotenverein präsentierte den Schülern einen Film über Katzen, die gefunden wurden, und die von den Mitgliedern des Vereins versorgt werden. Es handelt sich oft um kranke und abgemagerte Vierbeiner, die dringend Hilfe benötigen. Aber auch viele Katzenbabys, die ohne Flaschenhilfe nicht mehr überleben würden, finden den Weg zu Katzenpflegestellen.

Reporterbande: Wie lange gibt es schon den Verein?
Fr. Michael: Den Verein gibt es schon seit Februar 2007. Von 10 Gründungsmitgliedern ist der Verein inzwischen auf 115 Mitgliedern angewachsen. Wir gehören nicht zum Tierheim, sondern sind alles private Pflegestationen, die die Katzen aufnehmen.

Reporterbande: Kümmern sie sich auch um andere Tiere?
Fr. Michael: Wir kümmern uns überwiegend nur um Katzen, da es ihnen am schlechtesten geht und sie schlecht versorgt sind.

Reporterbande: Gibt es eine Kindergruppe bei den Samtpfoten?
Fr. Stehle: Leider noch nicht. Wenn wir aber immer mehr Schulen besuchen, könnte der Wunsch schon entstehen.

Reporterbande: Wie können wir Kinder helfen?
Fr. Stehle: Wenn ihr kranke Katzen oder Katzenbabys seht, dann meldet euch bei uns.
Ihr sollt aber nicht jede Katze, die ihr seht, mitnehmen, denn die gehört meist jemanden. Fragt vorsichtshalber einfach Erwachsene in der Umgebung, ob sie jemand gehört. Wenn nicht dann ruft uns einfach an.
Und was wichtig ist, dass man Katzen kastriert und sterilisiert. Denn für die Katzenmütter ist es richtiger Stress, 2-3mal im Jahr Kinder zu kriegen. Sie müssen dann ständig für Futter sorgen und sind oft recht abgemagert.

Fr. Michael: Und oft haben die Katzen Katzenschnupfen, da verkleben ihnen die Nasen und Augen, und sie können dabei sogar blind werden. Deshalb sollt ihr dies Erwachsenen oder unserem Verein melden.

Fr. Stehle: Wenn ihr feststellt, dass Menschen Katzen weh tun, dann sollt ihr dies anderen Erwachsenen sagen, denn Tiere können im Gegensatz zu den Menschen nicht sprechen.

Fr. Michael: Im EGM gibt es eine Futterbox, wo man Katzenfutter kaufen und dort hinein legen kann. Auch das hilft unserem Verein. Denn es gibt viele freilebende und scheue Katzen, die wir dann einfangen, beim Tierarzt kastrieren lassen und sie dann wieder in ihrer gewohnten Umgebung raus lassen. Und mit den Katzendosen aus den Futterboxen füttern wir sie dann.

Die Kinder erzählten ebenfalls jede Menge über Katzenschicksale, über Katzen auf dem Lande, die sich stark vermehren und von Katzenbabys, die von Erwachsenen erschossen bzw. umgebracht werden.

Fr. Stehle: Es ist eigentlich schade, dass man ein Gesetz benötigt, dass Menschen anderen Menschen helfen müssen, und sie bei unterlassener Hilfeleistung verklagt werden können. Und dies sollte eigentlich bei den Menschen selbstverständlich sein, dass man Menschen aber auch den Tieren in Notlagen hilft.

Fr. Michael: Schaut auch mal bei gefundenen Katzen in die Ohren. Manchmal findet ihr auch eine Tätowierung. Und dann kann man über den Tierarzt nachprüfen lassen, wem die Katze gehört und ob sie weggelaufen ist.

Fr. Stehle: Kennt ihr SOS-Kinderdörfer? Zu meiner Jugendzeit gab es noch keine, sondern Kinderheime. Das könnt ihr mit dem Tierheim vergleichen. Die Kinder lebten zu viert, zu fünft in einem Zimmer und ohne Pflegemutter, während in SOS-Kinderdörfern jedes Kind eine spezielle Pflegemutter besitzt. Und so ist es bei uns. Die Katzen kommen in Pflegefamilien und müssen nicht in Käfige von überfüllten Tierheimen, wo zudem die Gefahr von Katzenkrankheiten besteht. Und ihr entlastet damit auch die Tierheime.

Fr. Stehle: Wir suchen auch ständig Pflegefamilien, die für eine gewisse Zeit Katzen und Katzenbabys aufnehmen. Horcht einfach mal in eurer Verwandtschaft oder eurem Bekanntenkreis herum, wer dies sehr gerne machen würde. Und wir suchen weitere Stellplätze für Futterboxen.

Fr. Stehle: Wenn ihr gerne eine Katze wollt, eure Eltern aber nicht, müsst ihr das verstehen. Denn Katzen werden 12 – 20 Jahre alt. Und wenn ihr ein paar Jahre später die Schule verlasst, studiert oder einen Beruf erlernt und ihr vielleicht sogar aus eurem Elternhaus auszieht, müssen sich ja eure Eltern weiter um die Katze kümmern, da ihr keine Zeit mehr habt. Deshalb müssen alle Familienmitglieder sich einig sein, eine Katze aufzunehmen.

Fr. Michael: Auf der Homepage des Samtpfotenvereins (www.samtpfoten-ries.de) könnt ihr übrigens Katzen, die entlaufen sind, unter „Vermisst“, aber auch Katzen, die euch zugelaufen sind, unter „Zugelaufen“ einstellen.

Leider ging die Zeit des Besuchs viel zu schnell vorüber, denn die Schüler hätten sich noch stundenlang mit den Samtpfoten befassen wollen. Aber ein Projekt wird demnächst zugunsten des Vereins folgen: Schüler der Grundschule Mitte werden zusammen mit den Fachlehrern Flohmarktartikel basteln, die dem Verein zugute kommen.

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