Linienrichter tot geprügelt: Gefängnis für die Verantwortlichen

Schiedsrichter werden ja eigentlich nie sehr freundlich behandelt. An ihnen lassen Spieler oft ihren Frust heraus und beschimpfen sie. Doch in den Niederlanden gingen die Attacken so weit, dass ein Linienrichter sterben musste. Jetzt wurde das Urteil über die Verantwortlichen gefällt.

Trauriger und dramatischer kann ein Fußballspiel ja wohl kaum enden. Am 2. Dezember 2012 wurde ein 41-Jähriger Familienvater zu Tode geprügelt. Und das nur, weil er bei einem Amateurspiel in Almere Lininienrichter war. Nach dem Spiel gingen Spieler des Amsterdamer Clubs Nieuw Sloten auf den 41-Jährigen los und traten und prügelten auf ihn ein. Sein eigener Sohn, der in der gegnerischen Mannschaft gespielt hatte, musste alles mit ansehen. Sein Vater erlag seinen Verletzungen später im Krankenhaus.

Urteil: ein Trost für die Familie?

Jetzt wurden die Täter, ein 16 und ein 17-Jähriger und sogar ein 51-Jähriger Vater, zu einem und zwei Jahren Jugendhaft, beziehungsweise zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. "Sie traten ihn, als ob es ein Fußball war", erklärte das Strafgericht in Lelystad (fussball.de). Die Täter hatten zwar ihre Unschuld beteuert, doch glücklicherweise folgte das Gericht den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Wenigsten haben die Angeklagten ihre Strafe bekommen, doch das wird nur ein schwacher Trost für die Familie von Richard Nieuwenhuizen sein. Sie werden immer damit leben müssen, dass der geliebte Vater, Sohn und Ehemann nur sterben musste, weil er ehrenamtlich als Linienrichter ausgeholfen hatte und ein paar Spieler mit einer Abseitsentscheidung nicht zufrieden waren.

Bürgerreporter:in:

Jörg Schmitt aus München

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