Mit dem Auto im Ausland: Was muss ich beachten?
Verkehrsregeln in Europa sind alles andere als einheitlich. Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt und an deutsche Gesetze gewohnt ist, kann schnell die ein oder andere böse Überraschen erleben: Geschwindigkeitsüberschreitungen sind teurer, Promillegrenzen niedriger. Worauf müssen sie auf Autoreisen in Frankreich und Co. achten?
Mit dem Auto im Ausland Urlaub machen -
immer noch beliebt bei Deutschen
Bild: Rainer SturmWer mit dem Auto im Ausland unterwegs ist, um Urlaub zu machen, will in der Regel frei und unabhängig sein – und Geld sparen. Doch ein eigentlich günstiger Urlaub kann schnell teuer werden – wenn man die Verkehrsregelungen im Ausland nicht kennt. Wer beispielsweise im großen Nachbarland Frankreich unterwegs ist, muss seit dem 1. Juli einen Alkoholtest mitführen. Diese Pflicht wurde eingeführt, damit der Autofahrer präventiv seinen Blutalkohol überprüfen kann. Wer von der französischen Polizei kontrolliert wird und keinen Test dabei hat, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Das Alkoholtestset ist an Tankstellen erhältlich und sollte beim Frankreich-Urlaub mit dem Auto auf jeden Fall erworben werden, rät Frank Häcker, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins e.V. (DAV), in der Juli-Ausgabe der neuen Szene Augsburg.
Geschwindigkeitsüberschreitungen: In Norwegen 13 Mal teurer als in Deutschland
Pünktlich zum Ferienbeginn in den deutschen Bundesländern informiert der DAV über ungewohnte Verkehrsregeln und Bußgeldfallen im europäischen Ausland. Vor allem bei missachteten Geschwindigkeitsbegrenzungen können Autoreisende ihr blaues Wunder erleben: Während man in Deutschland für 20 km/h zu viel 35 Euro zahlt, kostet die gleiche Geschwindigkeitsüberschreitung in Norwegen stolze 465 Euro. In der Schweiz richtet sich die Geldstrafe nach dem Monatsverdienst: Hier sollen zu schnelle (topverdienende) Autofahrer über 200.000 Euro bezahlt haben.
Nicht nur im Ausland gilt: Finger weg vom Alkohol
Generell sollte man sich natürlich an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und auf Alkohol im Straßenverkehr verzichten. Sollte Letzeres unvermeidbar sein, muss dem Fahrer klar sein, welche Promillegrenze im besuchten Land festgelegt ist. In Polen, Estland, Schweden und Norwegen darf man mit 0,2 Promille nicht mehr fahren. Noch strenger ist die Regelung in Rumänien, der Tschechei, der Slowakei und Ungarn: Hier gilt absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr und die 0,0 Promillegrenze.
Unfall im Ausland: Wie verhalte ich mich?
Wie auch in Deutschland gilt nach einem Unfall: Polizei rufen, Fotos machen und Zeugen ansprechen und bitten, am Unfallort zu bleiben. Im Gespräch mit der Polizei sollte keinesfalls ein Schuldgeständnis eingelegt werden, da das einer Gerichtsverhandlung im Weg stehen könnte. Sollte man Urlaub mit dem Auto im Ausland oder in Deutschland machen, empfiehlt es sich, einen Unfallberichtsbogen im Handschuhfach zu haben.
Haben Sie schon einmal unangenehme Erfahrungen mit der Verkehrspolizei im Ausland gemacht oder liefen Ihre Autoreisen stets problemlos?
Allen Lesern eine gute Fahrt!
Bürgerreporter:in:Christian Gruber aus Dortmund |
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