Kann man aus Katzen wirklich Benzin machen?

Die BILD-Schlagzeilen „Deutscher Erfinder kann aus Katzen Benzin machen“ gingen durch die Medien und auch im Internet ist es ein viel diskutiertes Thema. Was ist wirklich dran am Mythos über den Miezen-Treibstoff? Müssen Tierhalter jetzt Angst um ihre geliebten Vierbeiner haben. Wie funktioniert die Methode mit dem Benzin aus Katzen?

Die Spritpreise steigen und steigen und die Rohstoffe Benzin und Diesel werden irgendwann einmal zur neige gehen, soviel ist sicher. Gerade deshalb sorgte die Meldung der BILD-Zeitung über ein Verfahren, mit dem man aus „Katzen Benzin machen“ kann für große Aufregung. Denn wenn das wirklich so einfach wäre mit dem Miezen-Treibstoff, müssen Tierhalter dann um ihre geliebten Vierbeiner bangen? Verschwindet der Stubentiger bald im Autotank? Im Internet wird viel über den Zeitungsartikel diskutiert, doch so eine richtige Antwort scheint es darauf nicht zu geben. Allein BILDblog nimmt zu dem Mysterium um Katzen-Benzin Stellung.

Christian Koch forscht am Bio-Treibstoff

Laut dem Watchblog widerspricht sich die größte deutsche Boulevardzeitung in ihrem Beitrag selbst, so würde sie in der Überschrift noch mit „Benzin“ für Schlagzeilen sorgen und weiter unten von „Bio-Diesel“ oder „Diesel“ reden. Auf ihrem Beobachtungsblog zerreist der BILDblog den eigentlichen Zeitungsartikel förmlich. Aber wie sieht es jetzt aus mit den Katzen und dem Treibstoff? Grundlage des schlagzeilenträchtigen Beitrags ist wohl eine von Dr. Christian Koch entwickelte Methode, die katalytische drucklose Verölung (KVD). Laut „focus.de“ kann mit diesem Verfahren Bio-Diesel aus Schlamm und Müll hergestellt werden. Aus Materialien wie beispielsweise Autoreifen, Plastikabfällen, Hausmüll, Essensresten, Pflanzen – aus allen organischen Materialien eben – könne synthetischer Diesel hergestellt werden, erklärte dort der Chemie-Ingenieur Christian Koch. Die Forschung an der KVD ist aber keine Neuheit, Koch gründete bereits 2003 die Firma Alphakat, die dieses Verfahren beforscht. Aber zurück zum Thema: natürlich sind auch Katzen bzw. Katzenkadaver eine Art von organischem Material und könnte somit für die KVD hergenommen werden. Dass die BILD-Zeitung aber gerade jetzt darüber berichtet und es so aussehen lässt, als mache man gezielt Jagd auf die vierbeinigen Haustiere, um sie als Treibstoff zu verwenden, ist wohl wieder eine dieser aufgebauschten Geschichten und keine akute Bedrohung der Haustiere.

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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