Myspace mit neuem Design – und neuer Zielgruppe?

Myspace hat sich mit einem neuen Promo-Video zurückgemeldet. Ein neues Design sowie neue Funktionen sollen das Social Network wieder attraktiv machen. Vor allem Musiker und andere Künstler sollen die Plattform wieder stärker nutzen.

Myspace ist einer, wenn nicht der größte Verlierer unter den sozialen Netzwerken. Wie seine Leidensgenossen studiVZ, lokalisten und Co. musste sich das einst größte Social Network dem Emporkömmling und mittlerweile übermächtigen Facebook geschlagen geben. 2011 wurde Myspace nach dramatischem Wertverlust verkauft. Die neuen Besitzer heißen Chris und Tim Vanderhook, Inhaber des Werbenetzwerks Specific Media, und Justin Timberlake. Und offenbar hatten die beiden Brüder und der Popstar einen Hintergedanken, als sie die Millionensumme für das Internetportal überwiesen.

Kampfansage an Facebook?

Myspace möchte sich von den toten sozialen Netzwerken erheben – ohne den Kampf gegen den Giganten Facebook aufzunehmen. Ist ein Projekt mit diesem Vorsatz nicht zum Scheitern verurteilt? Die Köpfe von Myspace haben wohl eingesehen, dass auch in Zeiten, in denen es von Datenschützern Facebook-Kritik hagelt, kaum an Mark Zuckerbergs Thron gesägt werden kann. Deshalb soll Myspace eine neue Zielgruppe ansprechen, die eigentlich gar nicht so neu ist: Myspace will das größte Netzwerk für Künstler werden. In einem kürzlich veröffentlichten Promo-Video wird das neue Myspace präsentiert.

Künstler anstatt breite Masse

Das Design entzückt und erinnert an einen modern gestalteten Blog. Horizontale Navigation, eine Art Timeline, viele Bilder und vor allem Künstler fallen auf. Bei Musikern ist Myspace nach wie vor beliebt und laut dem Digitalblog der Süddeutschen hat das Netzwerk noch immer den größten Musikkatalog vor Spotify und ähnlichen Diensten. Es scheint, als wolle man daran anknüpfen. Die Massen können ruhig bei Facebook, Twitter und Google Plus bleiben. Deshalb kann man sich sogar über Facebook und Twitter anmelden. Mit dem auffälligen Design, dass den gängigen sozialen Netzwerken voraus ist und neuen Analyse-Feature für Künstler und Manager könnte Myspace seinen zweiten Frühling erleben. Doch ist der Frühling des Einen der Herbst des Anderen? Portalen wie Soundcloud könnte das Myspace-Revival gar nicht schmecken. Facebook, das ebenfalls immer mehr Künstler anzieht, könnte ebenfalls kontern.

Interessierte können sich auf vorab unter new.myspace.com registrieren. Das neue Design kann in diesem Video, in dem unter anderem das Profil von Justin Timberlake zu sehen ist, bestaunt werden:

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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