EM 2016 Wales gegen Belgien: Wer macht das Rennen?
Wales gilt neben Island als letzter Überraschungsgast in der Finalrunde der EM 2016. Heute gehts im Viertelfinale gegen die Belgier. Und die haben Personalsorgen in der Abwehr.
Die EM-Debütanten aus Wales haben ganz offensichtlich selbst nicht mit ihrem Viertelfinal-Einzug bei der EM 2016 gerechnet. Chris Gunter verpasst womöglich die Hochzeit seines Bruders Marc. Und Neil Taylor muss seine Frau enttäuschen, denn die Tickets, die er ihr zum Geburtstag für das Beyoncé-Konzert besorgt hatte, werden sie nicht nutzen.
Die ganze Hoffnung beruht auf Bale
Wales gilt neben Island als letzter verbleibender Überraschungsgast der Finalrunde. Abgesehen von der knappen 1:2-Niederlage gegen die englischen Brüder stehen nur Siege auf dem Konto (2:1 gegen die Slowakei, 3:0 gegen Russland, 1:0 gegen Nordirland). Und Wales hat einen Joker: klar, Gareth Bale. Der kann ein Match schon mal im Alleingang entscheiden. Mit Blick auf Belgien hat er da bereits Erfahrungen. 2015 gewann Wales dank seines Treffers in Cardiff 1:0 in der EM-Qualifikation. "Wir können das wieder schaffen", sagte Bale nun im Vorfeld des "größten Spiels im walisischen Fußball". Für Belgiens Trainer Marc Wilmots war die EM 2016 bislang ein harter Gang. Gestartet als sogenannter "Geheimfavorit" kassierte das Team sogleich eine 0:2-Auftaktpleite gegen Italien.
Verletzungssorgen
Genüsslich konnte die Konkurrenz danach beobachten, wie sich Spieler, Coach und Medien gegenseitig an den Kragen gingen. Vor allem Wilmots traf es: Er sei ein "begrenzter Trainer", hieß es in der Presse. Er habe verpasst, seiner "Mannschaft einen Plan mit auf den Weg zu geben". Er bringe die Qualität seiner Top-Spieler "nicht zur Geltung". Nach dem starken 4:0 gegen Ungarn im Achtelfinale der EM 2016 ist es etwas ruhiger geworden. Allerdings hat der Coach ein Personalproblem in der Defensive: Abwehrspieler Jan Vertonghen knickte im Abschlusstraining um und fällt mit einem Bänderriss aus. Verteidiger Thomas Vermaelen fehlt zudem gelbgesperrt. Immerhin meldete sich der angeschlagene Mittelfeldmann Eden Hazard einsatzbereit.
Voraussichtliche Aufstellungen
Wales: 1 Hennessey/Crystal Palace (29 Jahre/60 Länderspiele/0 Tore) - 5 Chester/West Bromwich Albion (27/14/0), 6 Williams/Swansea City (31/63/1), 4 Davies/Tottenham Hotspur (23/24/0) - 2 Gunter/FC Reading (26/71/0), 7 Allen/FC Liverpool (26/29/0), 16 Ledley/Crystal Palace (31/65/4), 10 Ramsey/FC Arsenal (25/43/11), 3 Taylor/Swansea City (27/32/1) - 11 Bale/Real Madrid (26/59/21), 18 Vokes/FC Burnley (26/42/6). - Trainer: Coleman (46)
Belgien: 1 Courtois/FC Chelsea (24/41/0) - 16 Meunier/FC Brügge (24/8/0), 2 Alderweireld/Tottenham Hotspur (27/59/2), 15 Denayer/Galatasaray Istanbul (21/7/0), 21 Jordan Lukaku/KV Ostende (21/4/0) - 4 Nainggolan/AS Rom (28/23/5), 6 Witsel/Zenit St. Petersburg (27/72/7) - 7 De Bruyne/Manchester City (24/45/13) - 14 Mertens/SSC Neapel (29/50/8), 9 Romelu Lukaku/FC Everton (23/49/17), 10 Hazard/FC Chelsea (25/69/14). - Trainer: Wilmots (47)
Informationen zum Spiel
Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)
Direkter Vergleich aus Wales-Sicht: 12 Spiele, 4 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen, 17:16 Tore
Das letzte Spiel: 12. Juni 2015 1:0 in Cardiff (Qualifikation EM 2016)