Die Bibel schlägt „50 Shades of Grey“

Wenn Christian Grey und Anastasia Steele sich in „50 Shades of Grey“ in den Laken wälzen, werden die erotischen Träume so mancher weiblichen Leserin wahr. Der Millionär mit Sadomaso-Vorliebe hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der beliebtesten, fiktiven Charaktere gemausert. Mr. Grey gewinnt vielleicht das Herz seiner Fans und der Frauenwelt, aber in Norwegen musste er nun eine Niederlage einstecken: Dort kickte ausgerechnet die Bibel das Erotikbuch vom Bestseller-Thron.

Seit E.L. James ihren Charakter Christian Grey erschaffen hat, kann die lesende Damenwelt kaum noch genug von erotischen Romanen bekommen. „50 Shades of Grey“ hat weltweit einen überraschend guten Start hingelegt, zählt gemessen an dem Erfolg aus dem Nichts fast schon zu einem kleinen Phänomen. Gab es vor wenigen Jahren den Vampir-Boom, der noch immer anhält, verzehren sich die Leser nun nach Romanen, in denen es zur Sache geht – wortwörtlich. Einzige Ausnahme: Norwegen.

Glaube vs. Erotik? Leider eine Niederlage für Grey

In Nordeuropa scheint man sich bei kühlen Temperaturen keine heiße Gedanken mit Hilfe von Christian Grey zu machen. Zumindest wurde der Roman von der Spitze der Bestseller-Liste in Norwegen verdrängt. Bitter: Ausgerechnet eine neue, norwegische Übersetzung der Bibel schaffte es auf Platz 1. Dabei zählt Norwegen zu einem der Länder Europas, in denen der Glaube eher eine weniger wichtigere Rolle spielt. Von den rund 5 Millionen Bürgern besuchen gerade einmal 1% regelmäßig die Kirche, 72% bezeichnen sich sogar als Atheisten, wie independent.co.uk berichtet. Christian Grey wurde damit trotz alledem verjagt. Eine Niederlage, die "Shades of Grey" sicherlich verkraftet.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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