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Unser Oskar Hafenmeister von Astrid Schulzke

Wir fanden Oskar-Hafenmeister wie wir ihn nennen, vor sieben Jahren in einem Tierheim in Elmshorn und schlossen das zwölf Wochen alte Fellbündel mit den süßen Schlappohren sofort in unser Herz. Das Tierheim befand uns nach gründlicher Überprüfung für würdig ihm ein neues Heim zu geben und so zog er bei uns ein. Die ersten Wochen erfreute er uns mit kleinen Pfützen, Häufchen und zerbissenen Schuhen. Als erfahrene Hundeeltern konnten wir ihn jedoch ziemlich schnell davon überzeugen, dass er diese Betätigungen in den Park verlegen müsse und statt Schuhe zerbiss er nun mit ebenso großer Freude Stöckchen.

Oskar wurde der ideale Bordhund, wendig und trittsicher nahm er das vierzehn Meter lange Boot in seinen Besitz und sprang auch schon mal zwei Meter weit an Land, wenn wir ihm zu langsam waren bei unserem Anlegemanöver. Mutig und selbstbewusst verteidigte er nicht nur laut bellend unser Schiff und uns, sondern auch jeden Steg an dem wir anlegten vor jedem vermeintlichen Angreifer. Dieses führte dazu, dass die Bootseigner im Heimathafen ihn nur noch „Oskar Hafenmeister“ riefen.
Mit fünf Jahren durfte Oskar-Hafenmeister dann seine guten Anlagen an Püppi, einer schokobraunen Labradorhündin weitergeben.

Luna –Louise –Karamelle, Oskar-Hafenmeisters Tochter, wurde am dritten Juni 2007 geboren. Mit knapp zwölf Wochen zog auch sie bei uns ein und schummelte sich in der Nacht, ebenso wie Oskar in unser Bett. Wir zwei Menschlein suchen nun unsere Leiber zwischen einem schwarzen und einem hellbraunen, haarenden, manchmal übel riechendem Fellmonster zu platzieren.
Oskar-Hafenmeister wurde Karamelles geliebter Lehrmeister und die kleine Maus tollte von nun an begeistert fiepend hinter ihrem Papa her.

Vor circa einem Jahr wurde uns nun vom Tierarzt mitgeteilt, dass unser Hafenmeister erblinden wird. Es ist eine genetisch bedingte Augenerkrankung, die nur mittels eines Kortison-Präparats aufgehalten werden kann. Ihn scheint es nicht zu stören, noch immer rennt er fröhlich mit uns und seiner jungen Tochter durch die Gegend. Nur eines änderte sich in den letzten Wochen, nun läuft sie vorweg, kommt zurück, wenn er nicht sogleich den Weg findet und weist ihm bellend den Weg.
Gutmütig folgt er ihr und überlässt seinem Blindenhund die Führung...

Bekommt ein Hund im Himmel Flügel, fragte mich mein ältester Sohn Per-Gerrit einmal im Alter von vier Jahren. Ja, ganz sicher. Große, weiße Flügel bekommt ein Hund im Himmel. Nun hat unser Oskar Anton Eugen Hafenmeister auch welche. Sicherlich fliegt er dort oben mit Wolfi, Skippy, Ceselie und Eiko um die Wette. Die Fünf schauen auf uns herab, wenn sie rasant um eine dicke Wolke gleiten und bellen fröhlich, von allen irdischen Schmerzen befreit.

Als ich die Geschichte „Der Blindenhund“ schrieb, hofften wir auf noch viele Jahre mit ihm, unserem so klugen, treuen Freund und Hund. Oskar Hafenmeister wurde nie ganz blind und schien in einen Jungbrunnen gefallen zu sein, so quirlig und munter blieb er.
Gestern Abend nun, mussten wir unseren geliebten Oskar Hafenmeister begraben.

Er wurde nur elf Jahre alt. Am Mittag war er noch fröhlich mit Luna Luise Karamelle durch die nassen Wiesen gelaufen und hatte sein tägliches Bad in der Stör genommen. Sein plötzlicher Tod trifft uns sehr und wir sind traurig. Wir danken unseren beiden Töchtern für ihre Hilfe. Ohne euch hätten wir es nicht geschafft. Ganz lieben Dank auch an Martin, der einen Platz neben der Gedenkstelle unseres Eikos grub.

In Memoriam Oskar Hafenmeister

Ohne dich, mein Freund,
wie wird das sein?
Der Wind
durch dein Fell,
durch mein Haar.
Ohne dich, mein Freund,
wie wird das sein?

von Astrid Schulzke

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HundefreundeTiere zu Hause

10 Kommentare

Danke,liebe Astrid,
vorurteile gibt es bezüglich einiger Rassen leider zur genüge-ich bin froh das ich Bambi kennenlernen durfte !
Leider werden auch etlichen Rassen Kinderfreundlichkeit angedichtet-ist auch ein Märchen-Gute oder schlechte Erfahrungen prägen-nicht die Rassezugehörigkeit !
Ich hätte statt Boxy auch einen Listenhund aufnehmen können-Sachkunde vorhanden-aber diese hohe Steuer kann doch kein Normalverdiener zahlen-leider.
gvlg Gaby

Liebe Gaby,
durch falsche Erziehung werden nicht nur sanfte Hunde zu Monstern...sondern auch Menschen :-(.
Ich selbst würde es mir nicht zutrauen, einen zum Zwecke des Kampfes gezüchteten Hund aufzunehmen. Unser Oskar wurde als Welpe zwei Mal heftig gebissen: Eine weiße Schäferhündin riss ihm ein Stück Fleisch aus dem Rücken und eine Bitbullhündin biss sich in seiner Analdrüse fest. Beide Hunde haben nicht einmal geschnuppert, sondern sofort dieses Baby attackiert. Seitdem bin ich traumatisiert und fürchte mich (sicherlich häufig zu Unrecht) vor diesen Hunden. Liebe Grüße Astrid

Liebe Astrid,
dem gibt es nichts hinzuzufügen !
Ungute Erfahrungen machte ich auch -mit Hunden aller Rassen."Versauen" kann man leider leicht einen Hund,ist nur ein Unterschied,welche Kraft dann besagtes Tier hat !
Ich würde auch nicht jeden Hund unbesehen aufnehmen,das traue ich mir auch nicht mehr zu....Es ist schade,das es immer noch falsch erzogene und vernachlässigte Menschen und Tiere gibt,dabei gibt s unendlich viele gute Bücher zu diesen Themen !
Ich selber bin-um bei den Hunden zu bleiben,Fan von Günther Bloch,Dorrit Petterson Fedderson und einigen mehr....
gvlg Gaby

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