Hypoxie-Training besonders umweltfreundlich
Höhentraining auf der Liege
Es stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und hilft bei Übergewicht: In Neu-Ulm bietet das Studio Bodymagic Hypoxie-Training besonders umweltfreundlich an.
Angefangen hat alles mit dem Ellenbogen von Jolanda Rapos. Jahrelang hatte die heute 58-Jährige Schmerzen im Arm, die immer wieder aufflammten. Als der kosmetischen Fußpflegerin in der Schweiz zum ersten Mal eine Sauerstoffbehandlung angeboten wird, ist sie skeptisch. „Das soll gegen die Schmerzen im Ellenbogen helfen?“, fragte auch ihr Lebensgefährte Franz Schubert. Doch nach fünf Sitzungen am Ateminhalator in Luzern sind die Schmerzen dauerhaft verschwunden.
Ulmer Extrembergsteiger Mark Grün
Angeregt durch diese Erfahrung investierte das Paar in einen eigenen Hypoxie-Inhalator und bietet seit zweieinhalb Jahren Sauerstoffbehandlungen im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl an. Bei den Sitzungen im Studio Bodymagic wird ein Höhentraining simuliert. Dass sich das positiv auf die Gesundheit auswirkt, ist in der Sportmedizin längst bekannt. Denn beim Training auf mehreren tausend Metern über dem Meeresspiegel steigt die Leistungsfähigkeit des Körpers. Alpinisten, Apnoetaucher oder Ausdauerläufer nutzen diesen Trainingseffekt, der einsetzt, wenn die Luft „dünner“ wird, schon seit Jahren. Zu ihnen gehört auch der Ulmer Extrembergsteiger Mark Grün. Mehrmals in der Woche kommt er früh um sieben Uhr ins Studio von Franz Schubert, um sich auf seine Touren vorzubereiten. Ohne die Sauerstoffbehandlungen wären meine 8000er-Besteigungen nicht möglich gewesen", sagt er. Denn Höhentraining stärkt das Herz, verbessert die Atmung und beschleunigt die Regeneration. Inzwischen ist die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie, kurz IHHT, auch in der breiten Bevölkerung angekommen. Sie gilt auch als Gamechanger in Sachen Longevity - dem Streben nach einem langen, vitalen Leben.
Im Bodymagic-Studio finden mehr als 20 Sitzungen pro Woche statt. Zu den Kunden gehören auch COPD-Patienten wie ein 74-jähriger Lungenkranker. Nach 15 Sitzungen kann der Göppinger wieder laufen. Zuvor war es ihm kaum möglich, die Treppen in den zweiten Stock seines Hauses zu steigen. „Die Sauerstoffsättigung in seinem Blut ist wieder super“, sagt Schubert. Die Behandlung über eine Atemmaske reguliert den Sauerstoffgehalt in der Lunge. Die Hypoxiephase simuliert einen Sauerstoffmangel wie in großer Höhe. Dadurch wird der Körper angeregt, neue Mitochondrien zu bilden. Diese sind für die Energieproduktion zuständig, regen den Stoffwechsel an und tragen zur Zellgesundheit bei.
Wunderwaffe für lange Lebensdauer
In der anschließenden Hyperoxiephase wird dem Körper überdurchschnittlich viel Sauerstoff zugeführt, was die Regeneration beschleunigt. Durch den Wechsel von Mangel- und Überschussphasen baut der Körper geschädigte Mitochondrien ab und ersetzt sie durch neue. Dieser Prozess macht die IHHT-Therapie zur Wunderwaffe in Sachen lange Lebensdauer. Das erkennen immer mehr Menschen. Allein im Raum Ulm gibt es mittlerweile drei IHHT-Therapiestudios - eines davon betreibt Franz Schubert.
Auf dem Dach des Studios in einer Doppelhaushälfte im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl installiert er nun eine Photovoltaikanlage der Leipheimer Firma ESS Kempfle. In Ost-West-Ausrichtung montiert liefert das Kraftwerk eine Leistung von vier Kilowattpeak. Die PV-Anlage soll den Stromverbrauch von 3000 Kilowatt decken, der für den Betrieb des Studios nötigt ist. „Damit bieten wir die gesundheitsfördernde IHHT-Therapie besonders umweltfreundlich an“, freut sich Schubert.
Bürgerreporter:in:Michael Sudahl |
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