Landkreis Neu-Ulm
Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Foto: Lazy_Bear/stock.adobe.com
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Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, berichtet zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm ist im Juli leicht gestiegen. Insgesamt sind 3.004 Menschen arbeitslos gemeldet, 170 mehr als vor einem Monat und 503 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 2,4 Prozent.“

„Zum einen verzeichnen wir den üblichen Saisonfaktor. In den Sommermonaten steigt die Arbeitslosigkeit immer etwas an, da Schul- und Ausbildungsabschnitte sowie berufliche Weiterbildungsmaßnahmen enden und die Betreffenden nicht immer unmittelbar danach eine Anschlussbeschäftigung aufnehmen können. Aber ebenso ist die konjunkturelle Eintrübung auf unserem bisher relativ robusten Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Wir haben 20,1 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr und seit Jahresbeginn wurden 7,4 Prozent weniger Arbeitsstellen gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“ führt Paul weiter aus.

Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung. So meldeten sich im Juli 1.073 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 419 aus einer Erwerbstätigkeit und 286 aus einer Aus- oder Weiterbildung. Im Gegenzug konnten 906 Personen die Arbeitslosigkeit beenden. Davon nahmen 331 eine Erwerbstätigkeit auf und 203 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den derzeit insgesamt 3.004 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1.541 (plus 96 im Vergleich zum Vormonat; plus 323 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 1.463 (plus 74 im Vergleich zum Vormonat; plus 180 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter Neu-Ulm registriert.

Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Neu-Ulm im Juni 856 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 262 arbeitslos.

Gemeldete Arbeitsstellen
Von den Arbeitgebern wurden 310 neue Arbeitsstellen gemeldet, 59 mehr als im Juni und 53 mehr als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Neu-Ulm derzeit 1.280 freie Arbeitsstellen (50 mehr als vor einem Monat und 84 mehr als im Vorjahr). Bei knapp 81 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur gut 56 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.

TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird:
Verkauf, Post- und Zustelldienste, Kinderbetreuung und -erziehung, Berufskraftfahrer (Güterverkehr/LKW), Lagerwirtschaft, Gastronomieservice, Kraftfahrzeugtechnik, Metallbau, Metallbearbeitung und Speditions- und Logistikkaufleute.

Konjunkturelle Kurzarbeit
Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.07.24 gingen 5 neue Anzeigen für 85 Beschäftigte ein. Im Juni waren es 6 Anzeigen für 334 betroffene Beschäftigte.

Ausbildungsmarkt
Jetzt geht es zum Endspurt auf die vielen offenen Ausbildungsplätze zum Start im Herbst 2024. Bisher blieben 513 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind noch 247 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative.

Das Angebot an offenen Ausbildungsstellen ist breit gefächert. Die Top-10 Berufe der unbesetzten Ausbildungsstellen sind: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft – Lagerlogistik, zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Handelsfachwirt/in (Ausbildung), Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement, Kaufmann/-frau – Büromanagement, medizinische/r Fachangestellte/r, Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik und Fachlagerist/in.

Aber auch in vielen anderen Berufsfeldern gibt es noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Das Angebot kann ganz einfach mit dem Handy über die Jobbörse auf www.arbeitsagentur.de abgerufen werden. Wer noch unentschlossen ist kann sich an die Berufsberatung wenden.

„Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, falls er noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative hat, sich umgehend für einen Termin bei der Berufsberatung anzumelden. Ein Ausbildungsstart ist auch noch nach dem 1. September möglich und wir vermitteln und unterstützen gerne“ appelliert Richard Paul.

Der Ferienbeginn bedeutet für alle Schüler und Schülerinnen, die im September ihr letztes Schuljahr antreten, auch den Start, um sich für Ausbildungsstellen fürs Jahr 2025 zu bewerben. Der überwiegende Teil der Ausbildungsbetriebe beginnt mit seinen Auswahlverfahren bereits im September, deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen rechtzeitig in den Firmen sein.

Text: Agentur für Arbeit Donauwörth

myheimat-Team:

Sandra Kost aus Augsburg

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