Es gibt viele Gründe in Naumburg zu wohnen

Würde man in unserer Stadt eine Umfrage starten, warum es sich besonders lohnt, in Naumburg zu wohnen, bekäme man sicherlich viele Gründe genannt. Manche würden sagen, dass wir hier eine weitgehend sanierte Altstadt haben, schließlich waren wir mal eine Denkmalpflege-Musterstadt in Sachsen-Anhalt. Andere würden als Grund die herrliche Umgebung nennen mit den Flüssen Saale und Unstrut und den Weinbergen an deren Ufern. Und wieder andere wären sicherlich der Meinung, dass hier vorwiegend freundliche und hilfsbereite Menschen leben, weshalb man sich hier besonders wohl fühlen kann.

Das alles ist auch ohne Umfrage bekannt, nicht nur in unserer Stadt, schließlich hat der „Stern“ in seiner Ausgabe vom 5. Dezember 2013 deutschlandweit verkündet, dass die Naumburger „leben, wo andere Urlaub machen“.

Außer den genannten Gründen gibt es sicher noch weitere, bisher nicht erwähnte, die den Menschen hier das Leben erleichtern. Dazu gehört auf jeden Fall, dass man in der Naumburger Innenstadt an vielen Stellen ungestraft seinen fahrbaren Untersatz abstellen kann, obwohl die aufgestellten Schilder etwas anderes gebieten. Auch wenn man dadurch Zugänge blockiert, den Verkehrsfluss behindert oder Rettungsfahrzeugen den Einsatz erschwert, muss man kaum Konsequenzen befürchten, denn Strafzettel werden hier selten und nach 17 Uhr und am Wochenende gar nicht verteilt.

Das Naumburger Tageblatt berichtete kürzlich, dass mit der Strafverschärfung für Parksünder, die am 1. April 2013 in Kraft trat, die Einnahmen vieler Kommunen aus den Strafzetteln kräftig gestiegen sind. Neben anderen Städten wurde auch unsere Nachbarstadt Zeitz genannt, die dadurch rund 13.000 Euro mehr als im Jahr 2012 eingenommen hat.

Bleibt zu vermuten, dass das Naumburger Ordnungsamt diese Strafverschärfung als Aprilscherz eingestuft hat oder die Stadt Naumburg genügend Geld hat und man deshalb bei Parksünden Gnade vor Recht ergehen lässt. Oder sollte der „Stern“ mit seinem schon erwähnten Artikel Recht haben, dass wir hier so „herrlich ab vom Schuss“ leben und deshalb jeder machen kann was er will?

Sollte letzteres zutreffen, dann wäre es nur konsequent, wenn solche Schilder, wie Parkverbot, Parkverbotszone oder Halteverbot umgehend beseitigt würden.