Das Dach Deutschlands, 2985 mtr. Höhe
Ein Aufstieg
Ein knappes Jahr hat es gedauert, bis die Idee zur Verwirklichung reifte. Am 4. August 2011 ist es dann soweit, morgens um 7.00 Uhr am treffen sich Fünf am Eibsee in der Nähe von Garmisch-Patenkirchen. Das Ziel ist die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands. Vier der Fünf sind relativ erfahrene Bergbesteiger, einer ist der Neuling und das war ich. Umso aufgeregter war ich am Fusse des Berges. Das Wetter nicht perfekt, leichter und abwechselnd starker Regen lassen alle noch mal schwanken, ob man den Aufstieg doch wagen sollte, von Sonne keine Spur. Zehn nach sieben geht es dann los, alle sind mit Rucksäcken, Helmen und Klettergurten ausgerüstet, für mich erschliesst sich an dieser Stelle die Notwendigkeit noch nicht. Der Anfang des Weges erinnerte immer noch ein wenig an eine Wandertour, es geht schön bergauf und langsam kommt die Nässe eher von innen als vom Regen. In 1.500 mtr. Höhe ist dann auf einmal der gesamt Pfad verschwunden, eine Gerölllawine hat in einer Breite von ca. 30 mtr. den Weg weggespült. Wir brauchen fast eine Stunde um über das lockere Geröll hinweg zu kommen. Kaum das man auftritt, kommt alles ins rutschen. Diese Stelle raubte schon mal einen ganzen Teil der Kraft. Nach einem weiteren Kilometer kommt die erste Kletterparty, der Helm muss auf und der erste Kontakt mit einem Seil entsteht. In 2.200 mtr. wird die Wiener/ Neustädter Hütte erreicht. Meine Profibegleiter essen im Freien, ich bin froh das ich drinnen einen Kaffee bekomme und es etwas warm ist. Nach viel zu kurzen 30 min. geht es dann weiter und so langsam prickelt es, der erste Klettersteig steht bevor und ich habe so gar keine Vorstellung davon. Nach einer weiteren Wanderung über ein Schneefeld ist es dann soweit, es geht nur noch gerade Wegs den Berg hinauf, das Sicherungsseil ist ständig eingegangen und die nächsten Stunden bestehen aus Kraftanstrengung, nach oben schauen (ja nicht nach unten), dem suchen von Trittkanten, der Vermeidung von herabfallenden Steinen und dem suchen von sicheren Stellen, auf denen man kurz verweilen kann. Mein Vorkletterer erklärt mir ganz nebenbei, dass das jetzt im Prinzip bis zum Gipfel so weiter geht, Okay, da wusste ich wenigstens Bescheid. Nach 7 anstrengenden Stunden haben wir es dann geschafft, wir stehen auf der Zugspitzenplattform, es sind ganz wenige Touristen da und es ist angenehm leer. Die Sonne scheint und es bietet sich ein fantastischer Blick ins Tal. Der Weg zum eigentlichen Gipfelst ist nur noch ein kleiner, wenn auch sehr kraftraubender. Ich benutze wieder Seil und Helm, ist mir irgendwie sicherer. Die wenigen Japaner um mich rum schauen etwas skeptisch, ;-), mir ist das egal. Nach dem die Plattform wieder erreicht ist, gönne ich mir ein schönes großes Bier und freue mich auf die, nur, zehnminütige Abfahrt mit der Gondel. Wieder unten, bietet sich ein wunderbarer unverstellter Blick auf die Zugspitze und es bleibt etwas Ungläubigkeit, da oben gewesen zu sein. Das Erlebnis war gut, schön und bedarf einer Wiederholung. Dann ist man im Kopf freier und hat sicher einen offeneren Blick für die wunderbare Natur während des Aufstieges. Was auf jeden Fall bleibt ist ein überragendes Erlebnis und der Stolz es geschafft zu haben.
myheimat-Team:Olaf Döring aus Naumburg (Saale) |
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