Keine Geheimsache - Neuer Standort Stadtbibliothek
Das Naumburger Tageblatt berichtet heute in seiner Online-Ausgabe Stadtbibliothek Naumburg Eine neue alte Variante Ob diese Variante wirklich so neu ist, darf bezweifelt werden.
Gestern, am 29.08.2017, tagte im Schlösschen der Kultur- und Sozialausschuss der Stadt Naumburg u.a. zum Thema neuer Bibliotheksstandort. Am Anfang die öffentliche Fragestunde. Diese war allerdings schon nach der ersten Frage (zum Bibliotheksstandort) zu Ende, da Fragen zum Thema der Öffentlichen Sitzung (Bibliotheksstandort) nicht zulässig sind. Das soll nun mal nach Kommualgesetzen so sein, wenn es auch schwer verständlich ist.
Am Vortag hatte der Bibliotheks-Förderverein getagt und sich zur Beschlussvorlage des Gemeinderates (Umzug in die Jacobsstraße 7) positioniert. Es solle durch die Verwaltung erst einmal geprüft werden, ob das Haus geeignet und die Fläche ausreichend ist (da zu klein), aber man sei nicht abgeneigt diesen Standort bei Eignung mit zu tragen. Nach Diskussion schloss sich der Kultur- und Sozialausschuss dieser Meinung an und stellte einen offiziellen Überprüfungsantrag zum Standort und zog die vorherige Beschlussvorlage zum Umzug zurück.
Interessant waren die Äußerungen des Oberbürgermeisters Bernward Küper, der sich vehement gegen den Standort Jacobstraße aussprach (da ungeeignet und zu klein) sondern sich für den Standort Schlösschen als Übergangsstandort stark machte. Der jetzige Standort müsse schnellstmöglich wegen Nässe und Insektenbefall saniert werden und die Bibliothek deshalb vorübergehend ausziehen. Weiterhin regte er an, sich an die ursprünglichen Wünsche zu erinnern (Zusammenführung von Stadt- und Kinderbibliothek, Stadtarchiv, Kulturinsel) und festzulegen, welchen Platzbedarf eine neue moderne Bibliothek bedarf und welchen weiteren zukunftsichernde Anforderungen erfüllt werden müssen.
Als weitere Standorte der Bibliothek wurden genannt: Citykaufhaus und Drei Schwäne. Ein Wort viel allerdings in der gesamten öffentlichen Sitzung nicht. Das Schützenhaus. Warum? Vermutlich wegen verschiedener Gründe. Aktuell baulich und Statisch nicht geeignet, großer Investitionsbedarf, lange Planungs- und Bauzeit, fehlende Geldmittel, Denkmalschutz. Wie äußerte sich Felix M. Böcker (CDU). „Er forderte indes, das Schützenhaus als Variante aus der Diskussion auszuschließen: Das Gebäude steht unter Denkmalschutz - sowohl die Fassade als auch das Innenleben mit seinen beiden Ballsälen.“ Dabei müsste allen Beteiligten klar sein. Das Schützenhaus wird in seiner jetzigen Gestalt keine bezahlbare Nutzung mehr erfahren. Man kann nur waren bis es denkmalgerecht einstürzt.
Doch letzteres trifft auch auf den Standort Jacobstraße zu. Nach Angaben der GWG ist das Haus aktuell baulich und Statisch nicht geeignet, steht ein großer Investitionsbedarf an, man hat eine lange Planungs- und Bauzeit (4 bis 5 Jahre) und viel Geld kostet es auch. Während man sich aber hier vorstellen kann, Fördermöglichkeiten zu prüfen (obwohl Haus und Grundstück wohl nicht geeignet sind), scheint man beim Schützenhaus nicht einmal Erwägungen darüber anzustellen.
Zusammenfassend könnte man die Einsicht erlangen, das Schlösschen übergangsweise als Bibliotheksstandort zu wählen, wenn gesichert ist, dass sich die Bürgerschaft bemüht eine neue moderne Bibliothek in einen überschaubaren Zeitrahmen zu schaffen. Denn wie lehrt die Erfahrung: Provisorien halten immer am längsten.