Unterwegs ... 2
Wo steht die kleinste Holzkirche Deutschlands?
Zwei große Eichen, eine Wiese, ein Gebäude … Die Eichen seien etwa 700 Jahre alt, bei dem Gebäude soll es sich um die kleinste Holzkirche Deutschlands handeln – las ich im Vorfeld. Das beschriebene Ensemble ist nicht zu übersehen, fährt man durch das Harz-Dörfchen mit dem bizarren Namen Elend. In den Osterferien besuchten meine Familie und ich genau diese Kirche. Zu meiner großen Freude war sie sogar geöffnet. Ein eloquenter, engagierter, ehrenamtlicher Kirchenführer erweiterte unsere Kenntnisse enorm. Auf kurzweilige Art und Weise.
Vor dem Bau der Kirche, hatten Gläubige aus Elend für den Besuch der Messe einen 12 km langen Weg nach Elbingerode zurückzulegen. 12 km hin, 12 km zurück. Zu Fuß oder mit einem Pferdegespann. Bei jedem Wetter.
Das änderte sich 1897 mit der Errichtung des kleinen rechteckigen, 60 qm großen Raumes. Damals noch ohne Turm und Apsis. Die Ergänzung folgte 1904.
Fünf schöne Bleiglasfenster zieren das Gotteshaus. Es gibt eine Ladegastorgel mit wunderbarem Sound – wurde vorgeführt.
Der Altar steht auf Rollen, so dass er bei Bedarf, beispielsweise bei Hochzeiten, zurückgeschoben werden kann, um Platz zu schaffen. Genial.
Überraschend für meine Enkelin: Sie wurde beim Betreten des Raumes in die erste Reihe gebeten und durfte sich dort einen Stein aussuchen. Eine 85jährige Dame aus der Gemeinde bemale die „Kirchensteine“, erfuhren wir. Überhaupt handele es sich um ein reges Gemeindeleben. Neben den kirchlichen Ritualen gäbe es auch weltliche wie Kaffeetafeln, Lesungen und Konzerte.
Bürgerreporter:in:Waltraud Eilers aus Naumburg (Saale) |
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