Symbol in der Diskussion
Ist ein Schweineschild am neuen Theaterstandort richtig?
Naumburg hat das kleinste Stadttheater in Deutschland. Und dieses sorgt für Diskussionen. Noch ist der Prozess um die unwirksame Kündigung des Schauspielers Gerolamo Fancellu durch die Stadt Naumburg nicht abgeschlossen, da entsteht eine Debatte um ein etwa 5 Meter breites und etwa drei Meter hohes Schwein aus Emaille, das den alten eckigen Schornstein des neuen Naumburger Theaterstandortes zieren soll. Während es für mich unverständlich ist, wenn manche den neuen nahe am Bahnhof und auf dem Weg zur Innenstadt gelegenen Theaterstandort als „am Standrand“ abgelegen bezeichnen, vermag ich es nachzuvollziehen, wenn mancher Naumburger die Darstellung eines Schweins nicht gerade für die ideale Kennzeichnung eines Theaters hält. Dass das Gebäudeensemble früher Schlachthof war, ist zumindest kein zwingender Grund für ein Schweinezeichen. Auch die Tatsache, dass Schweine ein gutes Gedächtnis haben und Tricks lernen, qualifiziert sie nicht unbedingt zum Symboltier für das Theater. Das wohl am meisten verbreitete Symbol für das Theater sind die zwei Masken. Wäre ein solches allgemein verständliches Symbol nicht besser als ein Schwein für den neuen Theaterstandort geeignet?
Die Kosten für so ein Reklameschild und dann noch ein Schwein als Werbung? Auch wenn das mal der alte Schlachthof war, wo jetzt Unmengen an Steuergeld fließen um das Gelände in anderem Licht zu präsentieren hätte ein kleines Hinweisschild ausgerreicht über die Geschichte dieses Geländes. Und ob das Landratsamt und Stadt Naumburg dort den Theaterbesuchern, auch ausländischen Besuchern eine Willkomenskultur mit Schwein gehabt anbietet,es werden viele einen großen Bogen drum machen.