myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Die Monduhr auf dem Naumburger Wenzelskirchturm

Es soll ja Menschen geben, die ihr ganzes Leben nach dem jeweiligen Stand des Mondes ausrichten. Ihnen wird es in Naumburg leicht gemacht, die aktuelle Mondphase in Erfahrung zu bringen, weil seit über 400 Jahren auf der Marktseite des Wenzelskirchturms eine Monduhr ihren Dienst tut.

Unter einer Monduhr wird die von der Uhrzeit getrennte Mondphasen-Anzeige verstanden, die üblicherweise als Mondkugel oder -scheibe ausgeführt wurde. Beispiele dafür gibt es in einer ganzen Reihe von Städten.

Angetrieben wird die hiesige Monduhr von der darüber liegenden Uhrzeigerwelle, über die sie durch eine Schnecke und ein Rädchen verbunden ist.

Zur Geschichte der Uhr ist überliefert, dass am 18. Februar 1597 die Stadt mit dem Uhrmacher Andreas Hoffmann einen Vertrag schloss, der die Lieferung und Montage einer neuen Turmuhr, einschließlich „vier Zeiger auf jederem Ort des Turm, samt einer Kugeln zum Mondschein“ beinhaltete. Als Gegenleistung erhielt er 80 Taler und das alte Uhrwerk. Beim Vertragsabschluss versprach er, das Werk so gut und beständig zu fertigen, dass „ein Ehrbarer Rat damit Ehre einlegen und er selbst sich bei der Stadt einen guten Namen und Gedächtnis machen“.

Wie lange die Monduhr von 1597 tatsächlich ihren Dienst tat, scheint nicht bekannt zu sein. Im Jahre 1724 wurde die Turmuhr durch den Uhrmachermeister Hänel aus Zeitz repariert. Aus den im Stadtarchiv befindlichen Dokumenten über diese Reparatur geht hervor, dass in diesem Zusammenhang auch Teile der Monduhr erneuert wurden. 1869 haben an der Monduhr möglicherweise wieder Arbeiten stattgefunden, genauere Angaben fehlen dazu.

Infolge eines Sturmes im März 1949 stürzte die Uhr herab. Darüber, dass dabei die Bombenangriffe im April 1945 auf Naumburg, bei denen auch die Wenzelskirche schwer beschädigt wurde, eine Rolle gespielt haben, kann nur spekuliert werden. In der Uhr fand man eine Urkunde, die über eine Reparatur im Jahr 1806 Auskunft gab.

Im Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten am Naumburger Wenzelskirchturm wurde im Jahr 2000 auch die Monduhr restauriert. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Fa. Glocken & Turmuhren Christian Beck, die auch heute noch die Uhr auf dem Wenzelskirchturm wartet.

Weitere Beiträge zu den Themen

Interessantes aus Sachsen-AnhaltMonduhrSchätze_unserer_HeimatWenzelskirchturmNaumburg-Saale

4 Kommentare

Danke Gerd für die "Uhrengeschichte" !

Danke für ein besonderes Stück Stadtgeschichte!

Schön, dass es gefallen hat. Zu dem Thema gibt es noch weiteren Recherchebedarf. Auch würde ich mir gern die Uhr vom Inneren des Turmes aus ansehen. Mal sehen, vielleicht klappt das irgendwann einmal!

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

Sachsen-AnhaltHobby FotografenDeutschlandErfurtNaumburgBildergalerieThüringenSachsenWeihnachtsmarktHalle (Saale)AdventLeipzig

Meistgelesene Beiträge