Ein Großbrand vor 55 Jahren zerstörte die Rungesche Mühle in Müden (Dieckhorst)
Auch die Ortschaft Müden (Dieckhorst) im Landkreis Gifhorn hatte einst eine Wassermühle, bis zu jenem Morgen als nach einem Kurzschluss ein Großfeuer ausbrach.
Die erste Erwähnung der Dieckhorster Wassermühle fand 1226 statt. Bis 1845 gehörte die Mühle dem Dieckhorster Gut an und wurde von dem Müller Herbst käuflich erworben, der sie schon über mehrere Jahre gepachtet hatte.
1876 wurde das zum Teil noch heute als Brandruine vorhandene Mühlengebäude gebaut, welches 1904 mit der ersten Turbine versehen wurde. 1910 übergab Herbst den Betrieb an seinem Schwiegersohn Müllermeister Runge.
1934 wurde eine neue 100 PS starke Turbine eingebaut die noch heute vorhanden ist.
Unter der Leitung von Jürgen und Dieter Runge, war die Mühle In den 1950iger Jahren ein moderner Mühlenbetrieb mit loser Getreideannahme und Silogebäude.
Auf 8 Miag Doppelwalzenstühlen wurden täglich 10 Tonnen Roggen- und Weizenmehl gemahlen, bis an jenem Freitag Morgen, als am 30.10.1959 gegen 5 Uhr ein Großfeuer ausbrach und den gesammten Mühlenbetrieb vernichtete.
Verantwortlich hierfür war ein Kurzschluss in der Elektrik. Zwölf Feuerwehren aus den Landkreisen Gifhorn und Celle bekämpften das Feuer.
Die dem Kampffmeyer-Konzern angehörende Weser-Mühle in Hameln, bot den Rungeschen Brüdern an die Mühle wieder aufzubauen und sie als Betriebsleiter einzustellen, was von ihnen aber abgelehnt wurde.
Dieter Runge betrieb bis in den 70iger Jahren noch einen Mehlhandel und belieferte seinen noch verbliebenen Kundenstamm mit Mehl von der Rotband-Mühle aus Sickte bei Wolfenbüttel.
Leider musste 1999 die Turbine außer Betrieb genommen werden, weil laut Behörden die Wasserrechte nur zur Betreibung einer Mühle bestanden. Dieser Zweck sei entfallen und deshalb musste die Stromerzeugung eingestellt werden.
Die SPD-FDP Fraktion der Gemeinde Müden - Aller steht der Nutzung der Wasserkraft positiv gegenüber.
Vorrangig sollten vorhandene Anlagen modernisiert oder stillgelegte Anlagen reaktiviert bzw. vorhandene Wehre dazu genutzt werden. Als besonderen Nebeneffekt würden solche historischen Anlagen die geschichtliche Entwicklung der Wasserkraft für die Nachwelt sichern und erleben lassen.
Bürgerreporter:in:Jan Wiedenroth aus Langlingen |
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