Literaturrätsel im April: Schiffe und mehr (Meer)

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Ein Zitat von Adalbert Stifter (1805 - 1868) lautet: "Nach dem Sternenhimmel ist das Größte und Schönste, was Gott erschaffen hat, das Meer." Das ist wohl war. Ich liebe das Meer. Und Schiffe. Und Bücher. Von Francis Bacon (1561 - 1626) stammt der Ausspruch: "Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen."

Um welche Bücher über Schiffe auf Meeren geht es hier?

A. Es gelang mir, das Ruder wieder zu packen. Der Bug des Schiffes wies nach Süden, gerade auf eine wahre Hölle brodelnden Wassers und Schaums. Ich brachte das Schiff wieder auf seinen Kurs zurück und fuhr gerade auf eine sich türmende Woge zu, die sich grün über das Deck ergoss, und dann waren wir hindurch. Ich konnte es zuerst noch gar nicht fassen, doch der Hexenkessel der Rifflücke lag unmittelbar hinter uns, und wir dampften in eine ruhigere , wenn auch durchaus nicht glatte See hinaus. Die "Trikkala" stampfte mächtig, aber die Maschine lief noch, das Deck vibrierte noch, wir waren noch flott.

B. Und nun erfassten die Kreise des Strudels auch das einsame Boot und wirbelten es um sich selbst, um und um, jeden Mann, jeden treibenden Riemen, jeden Lanzenstock, alles Lebende und Leblose wurde vom Wirbel verschlungen und jedwede Spur der "Pequod" ausgetilgt.

C. So kam es, dass die "S.S. Poseidon" schon schwere Schlagseite hatte und übermäßig krängte, als sie von der gewaltigen, aufquellenden seismischen Woge gepackt wurde, die der Felssturz hervorgerufen hatte. Da sie topplastig und schlecht getrimmt war, blieb sie nicht einmal lange in der Schwebe, sondern kippte gleich um und trieb kieloben: so schnell und so leicht wie ein Achthundert-Trawler in einem Nordatlantiksturm.

D. Wieder jagte die "Ghost" mit dem Wind um die Wette dahin, und zwei Stunden lang folgten Johnson und Leach uns. Wir drehten bei und liefen fort, drehten bei und liefen fort, und immer noch stieg das kämpfende Segel himmelwärts und stürzte in die vorbeischießenden Täler. Eine Viertelmeile von uns entzog eine dichte Regenbö das Boot unsern Blicken. Es kam nie wieder zum Vorschein. Der Wind verwehte den Regen, aber kein Segel zeigte sich auf der bewegten Fläche. Einen Augenblick glaubte ich, den schwarzen Boden des Bootes sich von dem Gischt einer brechenden Welle abheben zu sehen. Das war alles. Für Johnson und Leach war der Kampf ums Dasein beendet.

E. Der Maelstrom ! Ein schrecklicheres Wort in einer schrecklicheren Lage hätten wir nicht hören können. Wir befanden uns also an dieser gefährlichen Stelle der norwegischen Küste ? Wurde die "Nautilus" in diesen Abgrund gerissen im Moment, wo unser Boot sich von ihm loszumachen im Begriff war? Bekanntlich bilden die zwischen den Färöer- und Lofoteninseln eingeengten Gewässer zur Zeit der Flut einen Strudel mit unwiderstehlicher Gewalt, dem noch niemals irgendein Schiff entronnen ist. Von allen Seiten des Horizonts her strömen ungeheuerliche Wogen hier zusammen, und die Anziehungskraft dieses Strudels erstreckt sich auf eine Entfernung von 15 Kilometer, so dass nicht allein Schiffe, sondern auch die Walfische und Eisbären fortgerissen werden.

1. 20 000 Meilen unter den Meeren. Von Jules Verne.
2. Schiffbruch. Von Paul Gallico.
3. Der Seewolf. Von Jack London.
4. Das Schiff im Felsen. Von Hammond Innes.
5. Moby Dick. Von Herman Melville.

Bürgerreporter:in:

Ingrid Wittich aus Mücke

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