Ausflugstipp: Steinau an der Straße
Das hessische Steinau liegt im Kinzigtal zwischen den südlichen Ausläufern des Vogelsberges und den nördlichen des Spessarts. Die Bezeichnung „an der Straße“, die den Ort von anderen Steinaus unterscheidet, bezieht sich auf die alte Handelsstraße, die im 13. Jh. die Messestädte Frankfurt am Main und Leipzig miteinander verband. Sie führte vom Rhein über Hanau, Gelnhausen, Fulda bis nach Breslau. Seit 1975 verläuft die Deutsche Märchenstraße von Hanau, dem Geburtsort der Brüder Grimm, über Steinau, wo sie ihre Kindheit verbrachten bis nach Bremen zu den „Stadtmusikanten“. Steinau wurde um 950 erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jh. kam es an die Grafschaft Hanau und 1290 erhielt der Ort Stadtrechte.
Sehenswert im historischen Stadtkern ist das Amtshaus von 1553. Einst diente es Vater Grimm als Arbeits- und Wohnstätte. Heute ist es das sehenswerte, 2009 modernisierte Brüder-Grimm-Museum. Leider durfte ich drinnen nicht fotografieren. Schräg gegenüber in der ehemaligen Scheune ist das „Museum Steinau“ eingerichtet, das sich vor allem der Darstellung von Straße und Reisen widmet.
Im heutigen „Restaurant Rosengarten“, dem ehemaligen Hutten'schen Hospital aus dem Jahre 1352, lebte die Witwe Grimm mit ihren 6 Kindern, bis sie nach Kassel umzogen. Am „Kumpen“ das mächtige, steinerne Rathaus gebaut 1561/62 und die Katharinenkirche. Unweit davon der Marstall, in dem fast täglich Aufführungen des bekannten Marionettentheaters „Holzköppe“ stattfinden. Über allem auf dem Stadtberg Schloss Steinau. Die fünfeckige Anlage entstand ab 1525 im Stil zwischen Spätgotik und Renaissance an der Stelle einer Burg aus dem frühen Mittelalter. Bei einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt zur Kinzig kann man den Nachbau eines Schnappkorbes sehen. Im Mittelalter wurden Diebe und andere böse Gesellen mit einem Bad im kalten Wasser bestraft.
Etwa 3 km nördlich der Stadt in Richtung Freiensteinau liegt die einzige Tropfsteinhöhle Hessens, die Teufelshöhle. In einer 20 – 30-minütigen Führung kann sie besichtigt werden. Man erfährt dabei einiges über die Entdeckung und Erschließung der Höhle sowie über die dort lebenden Tiere.
Bürgerreporter:in:Ingrid Wittich aus Mücke |
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