Advents-Hochwasser am Rhein
Alle Jahre wieder steigt der Vater Rhein kurz vor Weihnachten noch einmal aus seinem Bett. Grund ist ein meist spätherbstlicher, oft regionaler Wintereinbruch im Bereich seiner Zuflüsse. Diese Wintereinbrüche, die in der Regel nur von kurzer Dauer sind, werden durch plötzlich einsetzendes Tauwetter abrupt beendet.
Die Folge: Ein zeitgleiches Anschwellen aller Rheinzuflüsse, teilweise mit Hochwasser einhergehend, führt dann im Dezember zu einem raschen Ansteigen aller Rheinpegel und zur Überflutung der Rheinauen. Dieses sich jährlich wiederholende Naturschauspiel wird daher Advents-Hochwasser genannt.
Im letzten Jahrhundert stieg der Rhein in Köln 21-mal über die gefährliche Neun-Meter-Marke. Dabei gab es jedes Mal erhebliche Hochwasserschäden. Dreimal wurde von einem Jahrhunderthochwasser gesprochen: 1926, 1993 und 1995. Nach der letzten Jahrhundertflut wurden vielerorts die Deiche stark erhöht und teilweise zurück verlegt, um die Überflutungsflächen auszudehnen und um die Niederlande vor Hochwasserkatastrophen besser zu schützen.
Das diesjährige Adventshochwasser am Kölner Pegel hat mit 7,33m. am 12.12.2010 zwischen 17 und 19 Uhr seinen Maximalwasserstand dieser Hochwasserwelle erreicht und fällt seit 20:00 Uhr ganz langsam wieder. Dennoch hat der Strom eine eindrucksvolle Größe erreicht, die am Wochenende zahlreiche Besucher aus den höher gelegenen Regionen angelockt hatte.
Vater Rhein wird also bis Weihnachten wieder brav in sein Bett zurückkehren!
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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