Alle meine Männer
Mittelneufnacher Hobbymimen begeistern ihr Publikum

Foto: Marcus Angele
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Ein Theaterstück voll Humor, rasanter Dialoge und schrillen Outfits: Mit „Alle meine Männer“ fanden die Theaterfreunde Mittelneufnach in insgesamt sechs Aufführungen ein Stück, welches das Publikum beschwingt und mit einem Grinsen auf den Lippen nach Hause gehen ließ. Theaterleiterin Sabine Münch bewies ein perfektes Händchen für die Besetzung und Umsetzung des Stücks. Einmal mehr bewies das Ensemble, dass das Motto „Theater macht Spaß“ hier nicht nur ein Spruch, sondern Programm ist.

Im Mittelpunkt der Story stand die quirlige Taxifahrerin Jackie Smith, gespielt von der hinreißenden Anna Weber, die alle Register zog und als schlagfertige Bigamistin London aufmischte. Mit einem schwindelerregend präzisen Zeitplan jongliert sie zwischen zwei Ehemännern, die jeweils nichts voneinander wissen – bis das Schicksal in Form eines kleinen Unfalls dazwischenfunkt. Schlagartig fehlt die „ordnende Hand“ von Jackie, und das Chaos nimmt seinen Lauf. Als ahnungslose Ehemänner stehen auf der raffiniert gestalteten Bühne Lukas Schorer und Christian Meisl. Beide spielen gekonnt zwischen Verwirrung und Empörung, wenn sich das Netz aus Lügen und Ausreden immer weiterspinnt. Zum allgemeinen Tohuwabohu tragen auch noch die beiden ermittelnden Polizei-Inspectoren Thompson und Porterhouse, die von den beiden Nachwuchsmimen Melanie Egger und Lisa Dietmayer dargestellt werden, sowie der schusselige Nachbar Bobby (Jürgen Baur) bei.

Besonders großartig wird es aber, wenn Jackies beste Freundin und Nachbarin Stella, wunderbar gespielt von Verena Kneipp, in die Scharade mit eingreift. Es bleibt kein Auge trocken, wenn sie gemeinsam die Londoner Polizei verwirren und zwei aufgeregte Ehemänner bei Laune halten. Ein unglaubliches Gewirr aus Lügen und Ausreden entfaltet sich, in dem schließlich niemand mehr den Überblick behält. So wird das Publikum fast schon zum dritten Ehemann und wartet gespannt auf die nächste unglaubliche Geschichte.

Der 70er-Jahre-Look passt dabei wie angegossen: Die Kostüme und das Bühnenbild versetzten das Publikum sofort in das London der Disco-Ära, wo nichts zu bunt und keine Schlaghose zu weit war. Die Bühne vibrierte geradezu vor Farben, und die Choreografie der schnellen Szenenwechsel glich einer gut geölten Disco-Kugel – die natürlich im jedes Mal gefüllten Gemeindezentrum nicht fehlen durfte und den Saal in ein Lichtermeer tauchte. Und noch etwas durfte nicht fehlen: leckerer Eierlikör aus Schoko-Waffelbechern. Und jeder Gast, der im 70er-Outfit kam, erhielt sogar einen gratis.

Ray Cooneys Erfolgskomödie „Taxi, Taxi“ hat in dieser Neubearbeitung nichts von ihrem Charme verloren – im Gegenteil. Das Spiel mit vertauschten Geschlechterrollen und der unschlagbare Wortwitz der Darstellerinnen und Darsteller machten das Stück zu einem Abend voller Überraschungen. Fazit: Ein Theaterabend, der etwas ins Herz, aber voll auf die Lachmuskeln traf.

Für dieses Jahr haben es die Theaterspieler erst einmal geschafft und gehen nun in die Pause. Aber bereits ab kommenden Sommer wird wieder vorbereitet und geprobt, denn spätestens im November 2025 heißt es wieder: "In Mittelneufnach spielt ma' Theater!" Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, haben die Theaterfreunde auf ihrer Homepage sww.theater-macht-spass.de einen kleinen Newsletterservice  eingerichtet, um alle Interessierten rechtzeitig darüber zu informieren.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Baur aus Mittelneufnach

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