Überall Fremde
...wir sind alle Ausländer. Überall.
leider kann ich heute nicht mehr sagen, wann und wo ich dieses Zitat zuletzt gelesen habe. Auch habe ich keine Ahnung, von wem es ursprünglich stammt. Und Doch hat es sich mir eingeprägt. Weil es stimmt. Für viele andere Menschen genau so wie für mich.
Natürlich fühlt man sich in manchen Regionen mehr als Fremde und bekommt dies auch zu spüren.In anderen Gegenden fühle ich mich als ein Teil der Gesellschaft und wie in einem Strom,von dem ich getragen werde. So zum Beispiel am Bahnhof von München Pasing,als ich regelmäßig gependelt bin.
Natürlich war ich an diesem Ort eine Fremde und ich kannte niemanden. Die Menschen strömten alle in eine Richtung oder in eine Gegenrichtung. Man begegnete sich, vielen fremden Gesichtern, die einem doch irgendwie vertraut vorkamen...
Wir alle waren Fremde auf der Reise oder auf der Durchreise. Alle hatten ihre Geschichte, ihre Vergangenheit und ein bestimmtes Ziel vor Augen. Und alles schien in Bewegung zu sein.
Dann gibt es wiederum Orte,an denen sich alle zu kennen scheinen.Orte,an denen man womöglich schneller auffällt und auch beurteilt wird, weil man wahrgenommen wird - als "Fremde" oder als eine Person, die "nicht von hier ist". Wie kann ich zu "Einer von hier" werden obwohl ich doch gar "Keine von hier" bin? Ganz einfach: Es funktioniert nicht.
Und doch sollte es keine Rolle spielen. Denn wir sind alle Ausländer. Überall. Und ich finde es schön,unsere mittlerweile facettenreiche Kultur in unterschiedlichen Situationen, wie auf der Durchreise erleben zu dürfen. Mich als Teil eines breiten Stromes,der doch offen ist und in alle Richtungen strömt, wahrzunehmen und die vielen Gesichter, Sprachen und Kulturen an mir vorüber ziehen zu sehen.Und was denken andere in dieser Situation, wenn sie mich sehen. Vielleicht:"ach wie schön.Auch eine Fremde von uns?"
Bürgerreporter:in:Eva Gologan aus Mindelheim |
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