Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Karl Radinger
In der Austellungsreihe Professor Klemmer und seine Schüler der Museumsfreunde Mertingen gibt es seit heute ein weiterern Höhepunkt.
Der Klemmerschüler Karl Radinger wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden und welcher Anlass wäre passender als dieser, um das umfangreiche Schaffenswerk des Künstlers einem breitem Publikum zugänglich zu machen.
Radingers Werke finden sich in vielen Kirchen und Profanbauten rund um Augsburg und sogar bis nach Nordrhein-Westfalen.
Der in Kriegshaber geborene Künstler begann mit 14 Jahren eine Lehre als Dekorationsmaler, besuchte danach die Augsburger Kunstschule und vollendete seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in München bei Professor Klemmer.Dann kam der zweite Weltkrieg dazwischen und der junge Maler stellte als Soldat seine Werke erstmals fern der Heimat in Galerien und Museen im Ruhrgebiet aus.
Nach dem Krieg wurde er Mitglied der bekannten Augsburger Künstlervereinigung "Die Ecke" und machte sich mit Altar- und Kreutwegbildern einen Namen.
In den Kirchen in Adelsried, Wessobrunn. Meitingen, Zaisertshofen, Markt Biberbach, Westheim, Neusäß und Konzenberg sind Radingers Werke zu finden.
Für seine Heimatpfarrkirche "Zur Heiligsten Dreifaltigkeit" in Kriegshaber schuf er die Altar- und Kreuzwegbilder, sowie die Bemalung der Kanzel (1950-61).
Im Jahre 1958 entstand die Pieta im Ehrenmal für die Gefallenen auf dem Friedhof in Kriegshaber, sowie ein Mosaikbildnis mit dem Auferstandenen am dortigen Leichenhaus.
Für die Stankt Wolfgang Kirche in Meitingen gestaltete er, noch geprägt von den schrecklichen Kriegserinnerungen, 1947 den Kreuzweg. Im Jahre 1949 folgten dann die Altarblätter für die Seitenaltäre, die Apostelbilder und 1960 der Entwurf für die wunderschöne Krippe. Auch das "Jüngste Gericht" im Chorbogen stammt von Karl Radinger und wurde im Jahr 1965 geschaffen.
In Sankt Ägidius in Neusäß findet man die "Beweinung Christi" ein weiteres bedeutendenes Werk des Künstlers, welches im Jahre 1963 geschaffen wurde.
Neben seinen großen Aufträgen widmete er sich in seinen freien Stunden seiner Leidenschaft, der Landschafts- und Portraitmalerei.
Ein kleiner Querschnitt aus dem vielfältigen Werk Karl Radingers wird nun in der Mertinger Gedächtnisausstellung gezeigt.
Sein viel zu früher Tod bei einem Verkehrsunfall 1966 beendete die beeindruckende Schaffenskraft des bekannten Malers.
Karl Radingers Nachlass befindet sich heute in Privatvesitz und so bietet die Mertinger Ausstellung auch eine seltene Gelegenheit, einmal einen Blick auf die ganze Bandbreite des Künstler zu nehmen.
Mertingens Bürgermeister Albert Lohner eröffnet die kleine aber feine Ausstellung.
Danach folgten Bernhard Radinger, Sohn des Malers, der mit einer kurzen Biografie und Auszügen aus den Tagebüchern seiner Mutter, Karl Radingers Leben dem interessierten Publikum vorstellte.
Auch Felix Landgraf Kunstbeauftragter des Bistums Augsburg würdigte bei einer kurzen Ansprache das Schaffen des Maler.
Für den "Freudenskreis Franz Klemmer und seine Schüler" sprach dann Dr. Ottmar Seufert das Schlußwort.
Auch Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl mit Gattin Andrea Gärtner ließ es sich nicht nehmen einen Blick auf die ganze Bandbreite des Künstlers zu werfen.
Die Ausstellung in der "Alten Schule" hinter dem Rathaus Mertingen ist jeweils Sonntag den 21. und 28. Oktober, sowie am 4. November von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Dem kann ich mich nur anschließen.
Beeindruckende Werke!
Mertingen! Ich werde es mir vormerken, obwohl Du ja schon einen breitgefächerten Einblick gewährt hast.
Ich dachte immer Karl Radinger war ein Pfarrer in Meitingen, aber vermutlich habe ich nie genau hingehört ;)
VG Lisa