myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Engelbert Theisen zur Lage im Nahen Osten
Entwickelt sich hier ein Flächenbrand?

Seit 7. Oktober 2023 kämpfen israelische Soldaten gegen palästinensische Islamisten der Hamas im Gazastreifen. Der israelisch-arabische Konflikt um Palästina ist damit erneut entbrannt. Schreckliche Kriegsbilder mobilisieren Menschen rund um den Globus zu Protestaktionen.

Droht dieser geopolitische Konflikt zu eskalieren? Um dieser Frage nachzugehen, hatte die Hanns-Seidel-Stiftung zu einem Vortragsabend nach Mering eingeladen.

Als Experte war Oberst a.D. Engelbert Theisen online zugeschaltet. Als ehemaliger Militärattaché an den Deutschen Botschaften in Kairo, Khartum, Addis Abeba, Djibouti und Juba ist er mit dem Brennpunkt Nahost bestens vertraut.

Seine Antwort vorneweg: „Die Frage, ob es im aktuellen Nahostkonflikt zu einem Flächenbrand kommen wird, kann derzeit niemand seriös beantworten. Die Problemlage ist schlicht zu komplex.“

Warum ist dem so? Und gibt es Auswege aus dem Palästina-Konflikt? Hier die wesentlichen Aussagen, die Theisen seinen Zuhörern vermitteln konnte:

• Die Wurzeln des Konflikts liegen in der Vergangenheit. So wirken die Besetzung Palästinas durch Großbritannien und die Aufteilung in ein zionistisches und ein arabisches Staatsgebiet im UN-Teilungsplan von 1947 bis heute nach. Die Palästinenser fordern ein Recht auf Rückkehr und damit das Recht auf einen eigenen Staat.

• Zentral ist das Thema Religion. Sowohl Juden als auch Muslime sehen Palästina als ihr „Heiliges Land“.

• Die vieldiskutierte Zwei-Staaten-Lösung gilt als gescheitert. Das Westjordanland ist inzwischen ein Fleckenteppich aus israelisch und palästinensisch – getrennt und gemeinsam – verwalteten Gebieten.

• Der Gazastreifen ist mit seiner „Iron Wall“ hermetisch abgeriegelt. Kritiker sprechen von einem „modernen Freiluftgefängnis“.

• Terrororganisationen wie die Hamas oder die Hizbullah schüren den Konflikt immer wieder neu. Israelische Regierungsmitglieder hetzen gegen Araber. Juden siedeln im Westjordanland.

• In den Nahostkonflikt sind nicht nur die Nahostländer involviert. Eine wichtige Rolle spielen auch die Großmächte USA (Schutzmacht Israels), Russland und China sowie die Mittelmacht Türkei. So ist der Nahe Osten ein wichtiger Energieversorger Asiens. Der Suez-Kanal und die Straße von Hormus sind strategisch wichtige Wasserstraßen.

Die diplomatischen Drähte glühen. Es gilt, einen Flächenbrand zu verhindern. Als sicher gilt nur: Krieg ist keine Lösung. Gesucht sind daher visionäre Staatsmänner mit Umsetzungskraft.

Theisen hofft, dass Israelis und Palästinenser eine Friedenslösung aus eigener Kraft finden. Die Erneuerung müsse von innen heraus gelingen. Das Existenzrecht gilt für beide Seiten.

Weitere Beiträge zu den Themen

Hanns-Seidel-StiftungNahostkonflikt

2 Kommentare

Fehlen nur die Rollen des Iran und Katars, die beide deutlich gewichtiger sind als die einer Türkei. Besonders im Iran liegt einer der Schlüssel, einen Flächenbrand zu verhindern.

Korrekt. Beide unterstützen die Hamas - materiell und finanziell.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite