Stammzellspende ist die Chance ein Leben zu retten

Johannes Gräber aus Schweich (Kreis Trier-Saarburg) hat Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet. Typisiert wurde er Hochschule für öffentliche Verwaltung (HöV) in Mayen.
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  • Johannes Gräber aus Schweich (Kreis Trier-Saarburg) hat Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespendet. Typisiert wurde er Hochschule für öffentliche Verwaltung (HöV) in Mayen.
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Irgendwo auf der Welt gibt es einen Mann, eine Frau oder ein Kind mit der Diagnose Blutkrebs. Johannes Gräber aus Schweich an der Mosel kennt den Patienten nicht. Er weiß nicht wie alt er ist oder wo er wohnt. Der 25-Jährige weiß nur: „Dieser Mensch hat die gleichen genetischen Merkmale wie ich. Er oder sie braucht meine Hilfe.“ Und diese Hilfe gibt er mit einer Stammzellspende.

Wird bei einer Stammzellspende das Rückenmark abgezapft? Das ist eine der häufigsten Frage, die alle Spender so auch Johannes Gräber gestellt bekommen hat, nachdem er erfahren hat, dass er nach seiner Typisierung 2012 an der Hochschule für öffentliche Verwaltung (HöV) in Mayen jetzt als Spender konkret helfen kann. Die Antwort: Bei der Stammzellentnahme spritzt man im Vorfeld einen körpereigenen Botenstoff, der die Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut übergehen lässt. Dann werden diese so lebenswichtigen Zellen – ähnlich wie bei einer Dialyse – aus dem Blut herausgefiltert. „Apherese“ heißt der medizinische Fachbegriff dafür.
Johannes Gräber, der als Beamter im Bereich der Jugendpflege und Sport des Landkreises Trier-Saarburg arbeitet, hat weniger an sich gedacht. Wie auch seine Familie und seine Freunde ist er ganz „euphorisch“, dass er helfen kann. „Ich habe mich typisieren lassen, weil ich helfen wollte“, erzählt er. „Mich fasziniert, dass diese Hilfe weltweit so vernetzt funktioniert.“
Wichtig war ihm aber auch das vorbereitende Aufklärungsgespräch und die Untersuchung: „Ich fand es gut, dass sich die Ärztin so viel Zeit genommen hat, um den ganzen Ablauf aber auch alle Aspekte der Spende mit mir durchzusprechen.“ Die Stefan-Morsch-Stiftung hat fast 30 Jahren Erfahrung in Sachen Stammzellspende. Sie ist die älteste deutsche Stammzellspenderdatei. Täglich sind bundesweit Teams unterwegs, um junge Menschen als Stammzellspender zu gewinnen – wie 2012 an der „HöV“ in Mayen. Johannes Gräber will nach seiner Spende auch andere motivieren sich als potenzieller Lebensretter in die Stammzellspenderdatei aufnehmen zu lassen: „Jeder sollte sich typisieren lassen. Das ist eine absolut lohnenswerte Sache!“

3 Schritte zur Typisierung - Wie wird man Mitglied im Team der Lebensretter?

Schritt 1: Informieren Sie sich über das Thema Stammzellspende – bei der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), gebührenfreie Hotline 08 00 - 766 77 24, info@stefan-morsch-stiftung.de
Schritt 2: Sie müssen den Gesundheitsfragebogen ausfüllen und unterschreiben – auch der ist auf der Homepage unter Einverständniserklärung abrufbar.
Schritt 3: Um die für eine Transplantation entscheidenden Gewebemerkmale (HLA-Werte) zu bestimmen, werden 5,6 ml Blut entnommen bzw. eine Speichelprobe gemacht. Ihre persönlichen Daten und HLA-Merkmale werden unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Für weltweite Suchanfragen stehen sie anonymisiert zur Verfügung.

Wie lange bleibe ich in der Stammzellspenderdatei registriert?

Bis zum 61. Lebensjahr kann man Stammzellen spenden. Statistische Auswertungen haben jedoch gezeigt, dass ältere Spender sehr viel seltener von den Ärzten als Spender ausgewählt werden. Das Ergebnis dieser Auswertung entspricht den aktuellen Forschungsergebnissen an denen sich gängigen Kriterien zur Spenderauswahl orientieren.

Können Stammzellspender den Patienten kennenlernen?

Unter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen ist ein Treffen zwischen Spender und Empfänger nach Ablauf von zwei Jahren möglich, wenn beide damit einverstanden sind. Außerdem kann der Spender, soweit der Patient damit einverstanden ist, auch nach der Stammzelltransplantation über den Zustand des Patienten informiert werden. Aber: Leider ist die Gesetzgebung in diesem Bereich von Land zu Land verschieden und eine Kontaktaufnahme zwischen Spender und Empfänger kann nur erfolgen wenn die nationalen Gesetze der Herkunftsländer dies erlauben. In vielen Ländern ist die Kontaktaufnahme aber nach wie vor erlaubt, unter anderem auch in Deutschland und den USA.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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