Onkel Heini moakt dat all
Auch wenn platt nicht die eigene Muttersprache ist, bei den Heimatspiele Marklohe spielen die DarstellerInnen so gut: Man hat keine "Sprachschwierigkeiten" und ist stets voll im Geschehen.
Allein der Besuch dieser Bühne ist ein Erlebnis. Wenn man von der Hauptstraße kommt, sieht man nur ein Schild, das in den Wald führt. Man misstraut fasst dem Hinweis. Da im Wald soll eine Bühne sein? Ja, da ist sie. Und sie fasst mehrere hundert Personen. Die Bühne ist liebevoll mit festen Häuern gestaltet. Und zuerst gibt es Musik. Dann stimmen Volkstänze ein.
Was wird das wohl werden? Diese Frage steht dem unerfahrenen Besucher im Kopf. Und die Antwort kommt schon mit der ersten Szene des Stückes, das Beate Irmisch extra geschrieben und Marlies Dieckhoff ins Plattdeutsche übersetzt hat. Der Schwank ist so raffiniert angelegt, dass man nicht nach 20 Minuten schon glaubt, das Ende zu kennen. Und die SchauspielerInnen? Sie stehen „Profis“ um nichts nach. Marlies Dieckhoff als Else, die Nachbarin, ist die ebenso die gekonnte, neugierige Nervensäge, wie die alkoholempfindliche Steuerprüferin Rosa von Cornelia Deicke oder alle anderen sind. Auch die anderen Rollen haben ihren eigenen Witz und tragen zu über zwei Stunden amüsanter Unterhaltung bei. Irgendwie ist man traurig, wenn der Schlussapplaus fällt und alle Wirrungen gelöst sind. Man würde gern noch weiter diese kleinen, überraschenden Gags erleben.
Wer hier einmal vergessen hat, dass er hier gerade einen Nachmittag plattdeutscher Bühne gefolgt ist, kommt wieder.