Wahnsinn: Von fünf auf zwei!

Freude pur! In diesem Moment kommt die Nachricht, dass es tatsächlich zu Platz zwei gereicht hat. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • Freude pur! In diesem Moment kommt die Nachricht, dass es tatsächlich zu Platz zwei gereicht hat. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
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1. Damen Basketball Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – Friendsfactory Baskets Nördlingen 74:69.

Die Marburgerinnen haben es geschafft. Mit einem energischen Endspurt sicherten sich die Erstliga-Basketballerinnen noch den zweiten Platz nach der Hauptrunde. Gegner im Playoff-Viertelfinale: Oberhausen.

Es war ein Wechselbad der Gefühle. Besonders für diejenigen, die über die Zwischenergebnisse aus den anderen Hallen informiert waren. Mehr als 30 Minuten lang lagen die Gastgeberinnen gegen die abstiegsbedrohten Nördlingerinnen zurück.

Parallel hatte Herne Osnabrück im Griff. Rhein-Main lag in Chemnitz vorn. Und besonders ärgerlich: Halle führte lange deutlich gegen Wasserburg. Das hätte für das Pharmaserv-Team das Abrutschen auf Platz fünf bedeutet. Nichts mit Heimvorteil in den Playoffs.

Das eigene Spiel lief auch eher holprig. „Es war ein unwahrscheinlich schweres Spiel. Nördlingen war vom Trainer super taktisch eingestellt auf uns. Sie wussten ganz genau, was wir machen“, zollte BC-Trainer Patrick Unger dem Gegner Respekt. Viele Marburger Aktionen wirkten gezwungen, ein bisschen ungenau. Die Hessinnen waren irgendwie immer einen Schritt zu spät.

Beim 2:10 nach vier Minuten die erste Auszeit. Langsam kamen die Lahnstädterinnen besser ins Spiel, liefen aber weiter hinterher: 18:21 (Viertelpause), 22:28 (15.), 28:30 (17.), 30:39 (19.). Irgendwie fehlte immer etwas. Mit 36:42 ging das Pharmaserv-Team in die Halbzeitpause. Doch wenig später war der Rückstand erstmals zweistellig (36:46, 24.).

„Wir hatten dann ein paar gute defensive Aktionen, die haben uns das Selbstbewusstsein gegeben, weil wir dadurch leichte Korbleger hatten. Auf einmal fallen die Schüsse von außen. Und dann war es irgendwie ein Selbstläufer“, erklärte Unger. Bis zur letzten Pause waren die Marburgerinnen auf 50:52 dran.

Mit einem 9:0-Lauf drehten sie die Partie binnen drei Minuten: 57:52 in der 33. Minute. Der BC erstmals in Führung. Und die wurde nun verteidigt. Nördlingen versuchte alles, kam aber nicht mehr näher als auf fünf Zähler ran. Und als Finja Schaake 1:25 Minuten vor Schluss das 73:66 erzielte, die Nachricht: Verlängerung in Halle. Vielleicht doch noch Platz zwei?

Erstmal egal! „Nach der Schlusssirene ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen“, freute sich Patrick Unger. Riesenjubel in der Halle. Zumindest bei den Marburgern. Für die Gäste dagegen eine komische Situation. Bis der Erfolg von Herne gegen den Abstiegskandidaten Osnabrück durchgesagt wurde: Nördlingen war trotz der Niederlage gerettet und durfte zu Recht mit einem Becherchen Sekt anstoßen.

Und bei den Gastgeberinnen? Das Siegestänzchen natürlich. Emiko Smith gab den Fans einen Schnellkurs und animierte die Menge zum Mitmachen. Und just als der Tanz vorbei war, kam die frohe Kunde aus Halle: Wasserburg gewinnt, Marburg Zweiter. Wahnsinn! Fans und Spielerinnen hüpfen wild durcheinander. Freude pur. Das i-Tüpfelchen auf eine grandiose Hauptrunde. „Nach allen Prognosen und Erwartungen freut es jeden einzelnen hier im Team ganz besonders“, war der BC-Trainer erleichtert.

Im Playoff-Viertelfinale treffen die Marburgerinnen auf den Siebtplatzierten, evo New Basket Oberhausen. Im Pokal behielten die Hessinnen die Oberhand, in der Liga gewannen beide Mannschaften ihre Heimspiele.

Gespielt wird nach dem Modus „Best of Three“. Das erste Spiel wird am 5. oder 6. April in Marburg ausgetragen. Spiel 2 findet am Freitag, 11. April, in Oberhausen statt. Ein mögliches Entscheidungsspiel würde zwei Tage darauf wieder in Marburg steigen.

Die weiteren Partien:
Wasserburg (1.) – Saarlouis (8.)
Rhein-Main (3.) – Chemnitz (6.)
Herne (4.) – Halle (5.)
Absteiger: Osnabrück, Bamberg.

Doch zuvor steht am kommenden Wochenende das Top-4 um den Deutschen Pokal an. Das Pharmaserv-Team trifft am Samstag, 29. März, 17 Uhr auf die Gastgeberinnen, die TV Saarlouis Royals. Zuvor spielen im ersten Halbfinale Wasserburg und Nördlingen. Am folgenden Tag werden die Finalspiele ausgetragen.

Statistik:
Viertel:
18:21, 18:21, 14:10, 24:17.
Marburg: Baker 6 Punkte (2 Assists, 2 Steals), Degbeon 4 (2 Blocks), Gohrke 12 (7 Rebounds), Masek, Schaake 14/2 Dreier (2 St.), Skuballa 18 (4 Ass.), Smith 6/1 (3 Ass., 2 St.), Zackery 14 (11 Reb., 2 Ass.); Winterhoff (n.e.).
Feldwürfe: 47 Prozent (27/58), Freiw. 77 Prozent (17/22), Reb. 32 (def. 22), Turnover 13, Ass. 13, St. 8, Bl. 3, Fouls 18.
Nördlingen: Bondarenko 7, Georgieva 7, Gut, Henderson 10/2 (10 Reb., 3 Ass., 2 Bl.), Högg 5, Lehtoranta 8/2 (2 Ass., 4 St.), Szittya 6/1, Tarasava 26/2 (6 Reb.), Thalhofer.
Feldw. 40 Prozent (23/58), Freiw. 80 Prozent (16/20), Reb. 34 (d. 22), TO 19, Ass. 8, St. 6, Bl. 2, Fo. 17.
SR: Farho, Steckas. Z: 650.

Ein Video zum Spiel finden Sie

hier.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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