Vielfältiger Sport im Großsportfeld Marburg
Früher war das Angebot der Sportmöglichkeiten für den Normalbürger übersichtlich: Am Anfang stand Turnvater Jahn, dann kamen Fußball und Handball dazu. Hier ist die Rede, welche Sportarten jemand ausüben konnte, der nicht mit Reichtum eingedeckt war. Denn für diejenigen, die viel Geld hatten, standen schon immer weitere Disziplinen offen: Reiten, Tennis, Rudern und viele andere mehr.
In Marburg gibt es heute für jeden eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Dies habe ich mir an einem ganz gewöhnlichen Dienstag im Großsportfeld Marburg angesehen. Hier ist rund um das Stadion den Verantwortlichen ein großer Wurf gelungen. Kein dort investierter Euro ist falsch angelegt worden.
Eine Reihe von Sportflächen stehen bereit, sich zu betätigen. Vor allem fallen sofort die vier Kunstrasenfelder auf (ohne die Anlage der Sportfreunde/BG Marburg neben dem Parkplatz). Dazu ein Komplettangebot für Leichtathleten sowie einige Sonderfelder wie Basketball, Volleyball usw. Weiterhin in nächster Nähe zwei Vereine mit sieben bzw. acht Tennisfeldern (allerdings nicht frei zugänglich).
Frei und je nach Laune können eine Vielzahl von Sportarten betrieben werden. Am Dienstag habe ich beobachtet:
Fußball: Außer dem umfangreichen Vereinstraining treffen sich immer wieder Freizeitgruppen. Auf den beiden Fußballfeldern trainieren oft mehrere (Jugend-)Mannschaften gleichzeitig.
Leichtathletik: Die acht 100-Meter-Bahnen und sechs 400-Meter-Rundbahnen sind immer in Nutzung. Speerwurf kann auf einem Nebenplatz ausgeübt werden.
Für Volleyball sind zwei Sandfelder angelegt. Fast durchgängig wird dort gespielt.
Auf zwei der Kunstrasenfelder sind Spieler von mehreren Sportarten zugange: Hockey oder American Football und andere noch neue Spiele.
Viel Betrieb ist auf der Kunstrad-Anlage. Hier kann man Artisten mit ihren Rädern beobachten.
Auf den Rasenflächen von bis zu 110 Meter Länge treffen sich auch Sportler von Ultimate Frisbee. Diese Sportart hat in Marburg schon etwa dreißig Anhänger. Wettkämpfe haben jedoch in der Universitätsstadt noch nicht stattgefunden.
Athletensport wird sehr aktiv an den vielen aufgebauten Geräten zur Stärkung der Muskulatur betrieben. Selbst Judo-Gruppen veranstalten hier ihr Aufwärmtraining.
Eine Kletteranlage lädt ebenfalls ein.
Ein Rückblick: Anfang der 1970er-Jahre wurde das Großsportfeld eingeweiht. Bis dahin trafen sich die Marburger „Normal-Sportler“ (außer Fußball) im Universitätsstadion hinter Weidenhausen. Dieses Stadion mit vier Rundbahnen war 1924 eröffnet worden und bedeutete damals - zumindest für Hessen – im Sportbetrieb einen großen Fortschritt.
Jeder Student konnte damals im Universitätsstadion frei seine Leichtathletik betreiben. Heute kann jeder sich am Großsportfeld betätigen. Und es waren an einem ganz gewöhnlichen Dienstag im Juni insgesamt mehr als hundert Sportler, die dort im Freien gleichzeitig aktiv waren. Und mehr als zehn verschiedene Sportarten stehen zur Auswahl, die unterschiedlichen Leichtathletikdisziplinen nicht eingerechnet.
Es waren in der Mehrzahl Jugendliche, die dort freiwillig sich gefunden hatten und sich verbessern wollten: Um diese jungen Sportler muss einem nicht bange sein.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Gimbel aus Marburg |
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