Sturmwarnung war eine Ente
Planet-Photo-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Avides Hurricanes Rotenburg/S. 84:57.
In eigener Halle weiterhin ungeschlagen bleiben Marburgs Erstliga-Basketballerinnen. Insgesamt fünf Siege hat das Pharmaserv-Team nach dem siebten Spieltag auf dem Konto. Vom aus Gastgebersicht befürchteten Wirbelsturm der Gäste blieb nach gut 350 Kilometern Anflug nur ein laues Lüftchen übrig. Ist gar nicht despektierlich gemeint, denn das sieht der Hurricanes-Trainer sicher ähnlich.
Der BC diktierte gleich zu Beginn das Tempo und lag nach vier Minuten schon 16:4 vorne. Näher als auf neun Zähler (20:29, 10. Minute) sollten die Gäste nie mehr herankommen. Im Gegenteil: Bis auf 67:34 (32.) bauten die Lahnstädterinnen ihren Vorsprung aus.
Marburg stand bis auf wenige Aussetzer sicher in der Verteidigung. Die Norddeutschen kamen immer wieder in Zeitnot. Durch aufmerksamen Geist und schnelle Hände erarbeiteten sich die Uni-Städterinnen viele leichte Punkte. Svenja Greunke glänzte mit sechs Ballgewinnen. Auch im Rebound waren die Hessinnen weit überlegen. Hier griff sich Julia Köppl gezählte 9, gefühlte 19 Abpraller.
Wenngleich Marburgs Trainer zwischendurch immer mal wieder lautstark seinen Unmut über einzelne misslungene Aktionen seiner Schützlinge kundtat – die Zuschauer hatten einen unterhaltsamen und entspannten Abend.
Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Nach der vorigen Woche hatten wir etwas gutzumachen und die Mädels haben auch gleich gut losgelegt. Ein bisschen Extra-Motivation war auch, dass uns Tomas Holesovsky als seinen Lieblingsgegner bezeichnet hat. Das erste Viertel war ein offensives Feuerwerk. Im zweiten und dritten Abschnitt nur sieben Punkte zuzulassen und insgesamt weniger als 60, macht mich zufrieden. Heute haben wir wieder unsere Stärke von der Dreierlinie gezeigt. Mit dieser Quote wäre es vorige Woche in Nördlingen knapper geworden. Julia Köppl kann gut rebounden und hat das heute umgesetzt. Sie kriegt ihre Chance und entwickelt sich immer weiter – und sie ist noch jung.“
Paige Bradley (Spielerin Marburg):
„Wir sind stark gestartet. Das hat uns Energie für den Rest des Spiels gegeben. Wir haben gut als Mannschaft in der Verteidigung funktioniert und so konnte unser Umschaltspiel erfolgreich sein. Wir haben viel Selbstvertrauen und Intensität gezeigt.“
Tomas Holesovsky (Trainer Rotenburg/S.):
„Wir haben im Aufbau zu kompliziert gespielt, zu viel gedribbelt und zu wenig gepasst, weil zu wenig Bewegung da war. Das erste Viertel haben wir verschlafen, das war U15-Niveau, peinlich. Man kann einen schlechten Tag haben, aber dann muss man trotzdem 100 Prozent geben. Die jungen Spielerinnen haben wenigstens gekämpft. Dafür, was einige Profis gezeigt haben, habe ich kein Verständnis. Ich bin fast froh für diese Lehrstunde und hoffe, dass die Mannschaft das als letzte Warnung versteht. Immerhin haben wir diese Leistung nur auswärts gezeigt und nicht vor unseren eigenen Fans. Das hätte mir wehgetan.“
Fun Facts: Erster Sieg gegen Rotenburg/S. seit dem 9. Februar 2013 (4 Niederlagen), erst der dritte überhaupt und der höchste. – 200. Bundesliga-Heimsieg. – Finja Schaake erreicht mit 148 Hauptrunden-Spielen Platz 4 der internen Bestenliste. – Katie Yohn trifft ihren 100. Bundesliga-Dreier (für Marburg. Nach nur 36 Spielen erreicht sie diesen Meilenstein als schnellste aller bisherigen Marburgerinnen).
Fail Fact: Freiwurfquote von 67 Prozent (10/15) ist die bislang schwächste in dieser Saison.
Statistik
Viertel: 32:20, 12:7, 18:7, 22:23.
Marburg: Baker 15 Punkte / 2 Dreier, Bradley 3/1, Greunke 8 (6 Steals), Köppl 7/1 (9 Rebounds), J.Putz, Schaake 13, Sola, Voynova 7 (7 Reb.), Wilke 6/2, Yohn 25/4 (8 Reb., 4 Assists).
Feldwürfe 43 Prozent (32/75), Freiwq. 67 (10/15), Reb. 42 (def. 27), Turnovers 14, Ass. 11, St. 16, Blocks 6, Fouls 18.
Rotenburg/S.: Dally 21/5, Fortmann 2, Friedrichs 2, Iiskola, 8, Pakulat 2, Rahn 4, Sten 5 (3 Bl.), Southern 2 (7 Reb.), Stoll, Zlapatova 11. Feldq. 37 (19/52), Freiwq. 82 (14/17), Reb. 25 (d. 20), TO 20, Ass. 2, St. 5, Bl. 6, F. 17.
Schiedsrichter: K.Lehnen, L.Frölich. Zuschauer: 350.
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.