Ohne Mut ohne Chance
1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Herner TC 45:76.
Der Tabellenzweite war vom Start weg klar überlegen und bleibt weiter ungeschlagen. Marburgs Trainer dagegen spricht nach dem vierten Misserfolg im sechsten Spiel bereits von Abstiegskampf.
Gegen den Wasserburg-Verfolger die Punkte abzugeben, ist keine Schande. Ärgerlich war allerdings, wie die hohe Niederlage zustande kam. „Bis zum Ende fighten“, hieß die Devise. Die wurde auch durchgehalten. Aber Lahnstädterinnen spielten verunsichert, mit jeder misslungenen Aktion sank merklich das Selbstbewusstsein.
Marburg lag nicht einmal in Führung, gewann kein Viertel. Die Gäste erreichten eine um zehn Prozentpunkte bessere Feldwurfquote. Die Hessinnen schenkten ganze zwölfmal öfter den Ball her. Auch das von Trainer Patrick Unger geforderte Teamplay fand in der Offensive nicht statt. Mickrige vier Assists brachte das Pharmserv-Team an. Bei den Fouls lagen die Gastgeberinnen vorne, ließen sich einfach deutlich öfter erwischen. Die höchste Führung spielte sich der HTC in der 24. Minute heraus (56:24).
Marburgs Jenny Crowder erzielte ihre ersten vier Zähler in der ersten Liga. Luana Rodefeld netzte ihren ersten Dreier im Oberhaus ein, ebenso wie ihre ersten beiden Freiwürfe. Finja Schaake war mit zwölf Zählern die erfolgreichste Marburger Angreiferin, die einzige beim BC im zweistelligen Bereich. Deren vier gab's beim Gegner. Und die Ausbeute von nur drei davon lag höher als die des ganzen BC-Teams. Defensiv legte Marburgs Julia Köppl die besten Zahlen vor. Auf der Gegenseite baute Quenise Davis ihre Führung in der Bestenliste der Passgeberinnen weiter aus.
Patrick Unger (Trainer Marburg): „Dass wir uns von Bjonee Reaves getrennt haben, war heute nicht das Problem. Wir müssen uns nicht mit Herne messen. Aber wir waren nicht bereit, bei einem Schubser auch mal dagegenzuhalten. Wir schaffen es einfach nicht, unsere bekannten Fehler abzustellen und als Team so zu spielen, wie ich das erwarte. Das müssen wir schnell ändern, sonst stecken wir im Abstiegskampf.“
Marek Piotrowski (Trainer Herne): „Wir haben sehr gut verteidigt und so nur 45 Punkte zugelassen. Wir hatten den Gegner sehr gut analysiert und konnten so das Spiel kontrollieren. Alle meine Spielerinnen hatten viel Einsatzzeit, ohne dass es Brüche gegeben hätte. Jetzt sind wir ganz zuversichtlich, dass wir die großen Wasserburgerinnen nächste Woche ein bisschen ärgern können.“
Birte Thimm (Kapitän Marburg): „Wir hatten gut trainiert und waren zuversichtlich. Aber von Beginn an hat Herne die Aggressivität gezeigt, die eigentlich wir an den Tag legen wollten. Als Kapitän werde ich diese Woche wohl viel mit meinen Mitspielerinnen reden müssen. Außerhalb des Feldes funktioniert das Team. Ich werde mein Bestes geben, dass das auch auf dem Feld so wird. So eine Einstellung wie heute dürfen wir uns am Donnerstag nicht erlauben.“
Dann treten die Marburgerinnen im Pokalspiel bei BBZ Opladen an. Die Partie beim Fünften der zweiten Liga Nord beginnt um 20 Uhr (Werner-Heisenberg-Halle, Werner-Heisenberg-Str. 1, in Leverkusen-Lützenkirchen). Zwei Tage später reist das Pharmaserv-Team zum Bundesliga-Spiel nach Oberhausen.
Statistik:
Viertel: 10:19, 14:24, 15:16, 6:17.
Marburg: Crowder 4 Punkte, Köppl 2 (8 Rebounds, 3 Steals), Koop 2, Pierce 5 (7 Reb.), Rodefeld 5/1 Dreier, Schaake 12/1 (4 St.), Thimm 6, Zackery 9 (9 Reb., 3 St.); Masek, Schwarzkopf, Winterhoff (alle nicht eingesetzt). Feldwürfe 34 Prozent (18/53), Freiw. 70 Prozent (7/10), Reb. 36 (def. 28), Turnover 28, Assists 4, St. 10, Blocks 3, Fouls 20.
Herne: Amojo 19/1, Barnes 4, Davis 8 (6 Reb., 5 Ass., 3 St.), Karic 10/2, Müller 4, Salomaa 10/2, Slavova-Naneva 3 (6 Reb.), van der Velde, Wright 18 (8 Reb.). Feldw. 44 Prozent (27/61), Freiw. 71 Prozent (17/24), Reb. 34 (d. 25), TO 16, Ass. 9, St. 12, Bl. 2, Fo. 12.
SR: Pohl, Klaverveld. Z: 450.
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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