Noch mehr Verletzte
Planet-Photo-DBBL: TSV 1880 Wasserburg – BC Pharmaserv Marburg 64:48.
Mit der 16-Punkte-Niederlage haben Marburgs Erstliga-Basketballerinnen ein achtbares Ergebnis erzielt. Ligaprimus TSV Wasserburg gewann bisher mit durchschnittlich 22 Zählern Differenz. Mit sechs Siegen aus zehn Partien steht der BC nun auf Rang fünf.
Es hätte auch schlimmer kommen können für das Pharmaserv-Team. Ist es eigentlich auch. Neben der nicht eingesetzten Svenja Greunke (Entzündung am Schienbein) und der angeschlagenen Katie Yohn (Einsatz trotz Erkältung) verletzten sich am Sonntag noch Diana Voynova (Verdacht auf Nasenbeinbruch) und Mali Sola. Am Montag wird die U20-Nationalspielerin im Orthopaedicum Lich von Mannschaftsarzt Dr. Carsten Hauk untersucht.
Zugegeben: Bei den Gastgeberinnen fehlten die Angeschlagenen Aliaksandra Tarasava und Rebecca Thoresen. Doch hat TSV-Coach Georg Eichler mehr Alternativen auf der Bank. Braucht er im Europapokal ja auch.
Nach dem Marburger 7:4 (3. Minute) zeigte der Titelverteidiger seine Klasse und legte eine 16:0-Serie hin. Nach der ersten Viertelsirene (20:9) blieben zwölf Wasserburger Zähler unbeantwortet. Beim 9:32 (17. Minute) sah es ganz düster aus für die BC-Spielerinnen. Die kämpften sich bis zum Seitenwechsel auf 19:34 heran und nahmen nach der Halbzeitansprache ihr Herz in die Hand: 14 Gäste-Zähler in Folge. Der Hallensprecher musste sich schon strecken, um das Heimpublikum bei Laune zu halten.
Die Partie war beim 34:33 (25.) für die Oberbayerinnen wieder offen. Dann verdrehte sich Mali Sola unter dem gegnerischen Korb das Knie. Aus dem Ballverlust resultierte das 40:35. Als die Marburgerin, offensichtlich mit Schmerzen, noch auf dem Feld behandelt werden und dann in die Kabine getragen werden musste, ertönte über die Musikanlage „Da simmer dabei, dat is prima!“ Auch wenn sich die Freude auf den eigenen Korberfolg bezog: gewöhnungsbedürftige Musikauswahl.
Der BC blieb noch bis zum Viertelende dran (39:44) und verkürzte nach dem 42:55 (35.) nochmal auf acht Zähler. Mehr war aber gegen den Favoriten nicht drin. Schon gar nicht bei einer Trefferquote von 28 Prozent aus dem Feld und sieben vergebenen Freiwürfen.
Patrick Unger (Trainer Marburg):
„In der Defense ist uns vieles gelungen. Aber wir haben zu spät in den Rhythmus gefunden. Wir konnten in den vergangenen zwei Wochen nicht ein Mal im Training Fünf-gegen-fünf spielen, das hat man gemerkt. In der Offensive haben wir teilweise zu statisch und nicht mit dem nötigen Selbstvertrauen gespielt. Wir haben viele offene Würfe ohne Überzeugung genommen. Die Ausbeute unter dem Korb war katastrophal. Bei den Rebounds haben wir gut gearbeitet, so wie wir uns das vorgenommen hatten, darauf wollen wir aufbauen. Nach Malis Ausfall war die Luft raus. Wir können so viele Ausfälle momentan nicht verkraften. Aber wir brauchen mehr Spiele auf diesem Niveau. Wir sollten auch mal daran denken, Eurocup zu spielen, wie das Freiburg in diesem Jahr macht. Nur so werden wir besser und bieten jungen Spielerinnen eine Perspektive.“
Fun Facts: Marburg hält als erste deutsche Mannschaft seit dem 21. Oktober 2012 Wasserburg in eigener Halle unter 65 Punkten (64:59 gegen BG Donau-Ries). – 52 Marburger Rebounds ist Team-Bestwert in dieser Saison. – Katie Yohn rückt in der ewigen Marburger Bestenliste für Dreier (Bundesliga) auf Platz 8 vor (110).
Fail Facts: Im zweiten Spiel hintereinander nur 50 Prozent Freiwurfquote (7/14). – Wenigste erzielte Punkte seit dem 25. März 2015 (46:65 bei TSV Wasserburg, Playoff-Viertelfinale).
Statistik
Viertel: 20:9, 14:10, 10:20, 20:9.
Wasserburg: Agunbiade 10 Punkte (6 Rebounds, 3 Steals), Deura 9 / 1 Dreier, Fikiel 4, Fontaine 19 (3 Blocks), Ivanovic 2, Lucet 9/1 (14 Reb., 6 Assists), Moore, Peddy 9/2 (5 Ass., 4 St.), Worms 2.Feldwurfquote 38 Prozent (27/69), Freiwq. 66 (6/9), Reb. 39 (def. 31), Turnovers 7, Ass. 18, St. 9, Bl. 3, Fouls 12.
Marburg: Baker 10, Bradley 6/2 (3 Ass.), Greunke (n.e.), Köppl 7 (13 Reb.), Schaake 9/1, Sola 2 (10 Reb.), Wilke 2, Voynova 2 (8 Reb.), Yohn 10/2. Feldwq. 28 (18/64), Freiwq. 50 (7/14), Reb. 52 (d. 35), TO 16, Ass. 10, St. 5, Bl. 3, F. 14.
Schiedsrichter: Sven Frischmuth, Benedikt Loder. Zuschauer: 400.