Mit Personalsorgen gegen Panthers
Planet-Cards-DBBL: GiroLive-Panthers Osnabrück – BC Pharmaserv Marburg (Sonntag, 17 Uhr, OSC-Halle A).
Vorige Woche beim Spitzenreiter, diesmal beim Schlusslicht. Kontrastprogramm ist für Marburgs Erstliga-Basketballerinnen angesagt. Allerdings nur im Hinblick auf den Tabellenstand des Gegners. Nicht bei der Schwierigkeit der Aufgabe. Die Panthers brauchen nämlich jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.
Bevor die Marburgerinnen am Sonntag (Achtung: Spielbeginn nochmal auf 17 Uhr verschoben) beim Tabellenletzten antreten, sind vielleicht schon einige Vorzeichen der Partie klar. Bereits am Samstagabend könnte für das Pharmaserv-Team Rang fünf quasi feststehen: Wenn Herne (derzeit Vierter) in Halle (Sechster) gewinnt – darauf hoffend, dass sich Wasserburg am letzten Spieltag keine Blöße gibt.
Andererseits steht dann möglicherweise auch schon fest, ob der BC mit einem eigenen Sieg Osnabrücks Abstieg besiegeln kann. Dann nämlich, wenn tags zuvor Chemnitz (gegen Donau-Ries) und Oberhausen (gegen Freiburg) gewinnen.
Doch BC-Coach Patrick Unger hat derzeit ganz andere Sorgen. Ausgerechnet die drei Geburtstagskinder dieser Woche – Katlyn Yohn (Dienstag), Patricia Benet (Samstag) und Birte Thimm (Sonntag) – mussten im Training aussetzen. „Sie werden versuchen, am Freitag wieder einzusteigen“, sagt Unger. Auch Svenja Greunke konnte gesundheitsbedingt nicht alle Übungseinheiten absolvieren. „Wir werden da nichts riskieren und am Freitag gucken, wie es geht.“
Lange Zeit sahen die Osnabrückerinnen wie ein sicherer Absteiger aus. Erst am letzten Spieltag der Hinrunde gelang dem Aufsteiger sein erster Saisonsieg. Es folgten drei weitere – aus den vergangenen vier Spielen. Zu verdanken hat der OSC die kleine Erfolgswelle auch mehreren Veränderungen im Kader. Langsam greifen die Rädchen ineinander.
Zu den Konstanten zählen Jasmine Thomas (15,5 Punkte) und Katelyn McDaniel (12,3), die als einzige der derzeitigen Top-Fünf bereits im Hinspiel in Marburg (68:88 verloren) schon für die Panthers aufliefen. Nun haben die Niedersächsinnen nach Siegen zu Chemnitz und Oberhausen aufgeschlossen. Nur ein Punktabzug wegen unerlaubten Einsatzes einer Spielerin trennt sie vom rettenden zehnten Platz.
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Mit ein bisschen Abstand: Was könnt ihr Positives aus der 67:104-Klatsche in Wasserburg mitnehmen?
Patrick: Dass wir bis zum nächsten Aufeinandertreffen im Pokal-Halbfinale noch zwei Wochen haben, um bestimmte Sachen zu fixen.
Worauf liegt in dieser Trainingswoche der Fokus?
Patrick: Auf uns selbst. Wir müssen uns wieder finden. Damit meine ich: Wir brauchen wieder eine Identität, aus der wir uns Selbstvertrauen holen können. Das hat durch die vier Niederlagen am Stück gelitten. Es ist auch der falsche Zeitpunkt für die ganzen Verletzten. Aber Jammern hilft auch nicht. Wir müssen gucken, dass wir das wegstecken und das Beste draus machen.
Osnabrück steht mit dem Rücken zur Wand und hat sein letztes Heimspiel der Saison. Worauf wirst du deine Mannschaft einstellen?
Patrick: Osnabrück wird alles geben, da sie unbedingt in der Liga bleiben wollen. Sie hatten wieder einige Personalwechsel und scheinen sich gefunden zu haben. Sie spielen schnell und aggressiv. Es wird nicht leicht für uns. Ich hoffe, dass bei uns die Konzentration hoch sein wird. Wenn wir Osnabrück unterschätzen oder so spielen wie phasenweise in Wasserburg, dann verlieren wir wieder. Und ich habe langsam keine Lust mehr aufs Verlieren.
Stichwort Rechenspiele: Manche BC-Fans hätten vielleicht gar nichts dagegen, am Ende auf Platz sechs abzurutschen, um in einem möglichen Playoff-Halbfinale Wasserburg aus dem Weg zu gehen. Was sagst du denen?
Patrick: Ich hasse Mathe. Und ich will Fünfter werden. Weil ich verlieren auch nicht mag. Aber Platz fünf müssen wir uns erarbeiten.
Du fährst Sonntagabend zufrieden nach Hause, wenn...?
Patrick: Wir brauchen Einsatz und Freude am Spielen. Wenn ich das sehe, dann ist alles gut.
Restprogramm:
Platz 3: Keltern, 30 Punkte: Wasserburg (derzeit Platz 1 / heim), Marburg (5 / auswärts).
Platz 4: Herne, 28: Halle (6/a), Oberhausen (11/h).
Direkter Vergleich spricht für Herne.
Platz 5: Marburg, 22: Osnabrück (12/a), Keltern (3/h).
Platz 6: Halle, 22: Herne (4/h), Wasserburg (1/a).
Direkter Vergleich spricht für Marburg.
> Im Viertelfinale spielen: Dritter – Sechster, Vierter – Fünfter.
Platz 9: Donau-Ries, 10: Chemnitz (10/a), Osnabrück (12/h).
Platz 10: Chemnitz, 8: Donau-Ries (9/h), Rotenburg/S. (7/a).
Platz 11: Oberhausen, 8: Freiburg (8/h), Herne (4/a).
Platz 12: Osnabrück, 7: Marburg (5/h), Donau-Ries (9/a).
Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.