Marburg am Sonntag in Hannover
Raus aus der Komfortzone
Damen-Basketball-Bundesliga:
TK Hannover – BC Pharmaserv Marburg
(Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr, Sporthalle Birkenstraße).
Am zweiten Advent tritt der BC Pharmaserv Marburg als Tabellenachter (Bilanz 3:5) zum zweiten Mal in dieser Saison in Hannover an. Beim Season Opening Ende September ging’s auf neutralem Boden gegen Nördlingen. Nun gegen die Hausherrinnen vom TK Hannover.
Der Tabellenzweite aus Niedersachsen steht mit einer Bilanz von 7:2 dort, wo ihn viele Experten auch in den vergangenen Jahren schon erwartet hatten: ziemlich weit oben. Großen Anteil daran haben Sasha Tarasava (20 Punkte pro Spiel) und Stephanie Gardner (10), die eins der gefährlichsten Guard-Duos der Liga bilden.
In der Sporthalle Birkenstraße ist der TKH um seine neue Trainerin Tatiana Gallova in dieser Saison nach vier Partien noch ungeschlagen. Das einzige verlorene Heimspiel (57:70 gegen Wasserburg) trugen die Gastgeberinnen der Saisoneröffnung in der ungewohnten Swiss Life Hall aus.
Vorige Saison gewann das Pharmaserv alle fünf Begegnungen gegen Hannover, davon drei auswärts. Allerdings mit komplettem Kader. Nicht mit fünf verletzten ausfallenden Spielerinnen. Für Sonntag plant Coach Patrick Unger wieder mit den beiden 18-Jährigen Lisa Bonacker (2 Bundesliga-Einsätze) und Luzie Hegele (0). Die 17-Jährige Lisa Kiefer (2) wird sich derweil beim Nominierungslehrgang für die U18-Nationalmannschaft in Heidelberg mit 31 anderen Mädchen aus ganz Deutschland messen.
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Wie steht’s um die Verletzten Joey Klug und Steffi Wagner?
Patrick: Joey hat sich am Mittwoch gegen Brno [72:88] einen doppelten Bänderriss im Knöchel geholt, und ich gehe davon aus, dass sie in diesem Kalenderjahr nicht mehr spielen wird. Steffi will auf jeden Fall am Sonntag versuchen zu spielen.
Und wie sieht’s mit Katie Yohn aus? Die war ja am Mittwoch schon in der Halle.
Patrick: Wir haben alles in die Wege geleitet, damit sie am Sonntag für uns spielen kann. Der DBB und Katies Agent sind sehr kooperativ. Es fehlt nur noch die Freigabe vom australischen Verband, unter dem sie zuletzt gespielt hat. Wir hoffen, dass die am Freitag noch kommt.
Wie wichtig wäre das für euch?
Patrick: Sie wird alles tun, um dem Team zu helfen, einem Team, das sie sehr gut kennt und das ihr am Herzen liegt. Es wäre auch wichtig für den Kopf, wenn Katie dabei wäre. Aber wir dürfen keine Wunderdinge von ihr erwarten. Sie ist eine erfahrene Spielerin, die eine Führungsrolle annehmen will. Aber sie hat am Freitag ihr erstes Training mit der Mannschaft und wird wohl ein bisschen brauchen, um wieder reinzukommen.
Was erwartet euch in Hannover?
Patrick: Das Team ist gut aufgestellt. Sasha Tarasava und Stephanie Gardner sind sehr gute Spielerinnen. Hannover wird natürlich versuchen, sehr viel über „Groß“ zu gehen. Für uns wird es darum gehen, das einzudämmen, wenige Offensivrebounds abzugeben und die Würfe von außen wegzunehmen.
Wie herausfordernd ist die Situation für dich mit den ganzen Ausfällen?
Patrick: Wir müssen unser Spielsystem überdenken und viele Dinge anpassen, weil wir komplett ohne Große spielen. Aber ich sage den Spielerinnen immer, sie sollen aus ihrer Komfortzone rauskommen, sonst werden sie nicht besser. Das Gleiche gilt auch für mich.
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Bürgerreporter:in:Marcus Richter aus Marburg |
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